Zürich (awp) - Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit veröffentlicht am Donnerstag, 31. Oktober, die Ergebnisse zu den ersten neun Monaten 2019. Insgesamt haben zehn Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio Fr.)          AWP-Konsens      9 Mte 2018  

Umsatz                   2'375            2'371   
EBITDA                     723              699   
Reingewinn                 524              515    

FOKUS: Geberit dürfte im dritten Quartal von einer schwachen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr profitiert haben sowie vom Umstand, dass im Quartal ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand als in der Vergleichsperiode. Die Analysten gehen deshalb mehrheitlich davon aus, dass das organische Wachstum gegenüber dem zweiten Quartal und auch gegenüber dem gesamten ersten Halbjahr etwas angezogen hat. Das organische Wachstum ging im zweiten Quartal auf 2,6 Prozent, nach 3,6 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres zurück, was auf das Semester gesehen eine Wachstumsquote von 3,1 Prozent ergeben hatte.

Dabei sollte dem Konzern der relativ hohe Anteil am Renovationsgeschäft geholfen haben und der anhaltende Bauboom im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland. Andererseits dürfte der rapportierte Umsatz von negativen Währungseffekten gebremst worden sein. Bei der operativen Marge gehen die Prognosen dahin, dass Preiserhöhungen, tiefere Rohmaterialkosten, eine Verbesserung des Produktemix und Effizienzmassnahmen die negativen Effekte aus den höheren Lohn- und Marketingkosten sowie den Gegenwind von der Währungsfront mehr als ausgeglichen haben müssten. Die Marge sollte also höher sein als im dritten Quartal 2018.

ZIELE: Das Management ging im vergangenen August für das zweite Halbjahr von einer Fortsetzung der Entwicklung im ersten Semester aus. Für das Gesamtjahr wurde ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von rund 3 bis 4 Prozent sowie eine EBITDA-Marge im Bereich von 28 bis 29 Prozent in Aussicht gestellt.

PRO MEMORIA: Eines der bestimmenden Themen bleibt die Kapazität bei der Installation in Deutschland, bzw. der Mangel an Fachkräften im Bauwesen. "Die Nachfrage ist weiter hoch", sagte CEO Christian Buhl an einer Telefonkonferenz im August. "Die Leute sind zwar vorhanden, das Problem liegt aber bei der Qualifikation. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Mitarbeitenden entsprechend weiterzubilden."

Der Umsatzanteil der Region Europa beläuft sich bei Geberit auf gut 90 Prozent. Allein Deutschland steht für 32 Prozent, während die Schweiz einen Anteil von 9 Prozent erreicht.

In Grossbritannien stiegt der Absatz im Vorfeld des ersten Brexit-Termins im Frühling durch den Aufbau von Lagerbeständen deutlich an, was sich aber im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten deutlich abgeschwächt hat. Wie die Entwicklung mit Blick auf den einst geplanten neuen Brexit-Termin im Oktober sein wird, liess sich im August noch nicht abschätzen.

AKTIENKURS: Die Aktie befindet sich nach einem Zwischentief bei gut 353 Franken im vergangenen Januar auf einem Höhenflug. Vor wenigen Tagen kletterte der Titel über das alte Allzeithoch bei über 480 Franken vom Sommer 2017. Mit dem sechsten Gewinntag in Folge wurde die neue Rekordmarke mittlerweile bereits auf 496,60 Franken hinaufgeschraubt. Die meisten Analysten sehen denn auch das Potential der Aktie nach oben ausgereizt.

ab/cf