FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Direktbank ING will in den nächsten drei Jahren mehrere Millionen Euro in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren und schreibt dies in einem Tarifvertrag fest. "Das tariflich vereinbarte Weiterbildungsbudget bei der ING in Deutschland ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Wir würden uns wünschen, dass das in anderen Häusern Schule macht", sagte Jan Duscheck, Verdi-Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe, zu dem Tarifabschluss, der am Montag bekanntgegeben wurde.

Konkret steht den etwa 4000 Mitarbeitern der ING in Deutschland jährlich ein Weiterbildungsbudget in Höhe von jeweils 500 Euro zur Verfügung, das über drei Jahre auf 1500 Euro angespart werden kann. Eingelöst werden kann dies für externe Weiterbildungsangebote, die das Institut ab etwa Mitte 2020 auf einer digitalen Plattform versammeln will.

Der zum 1. Januar 2013 erstmals vereinbarte "Zukunftstarifvertrag" bei der ING wurde nun um diesen Passus ergänzt. Das Weiterbildungsbudget gilt zunächst für drei Jahre. Ausgeweitet wurden zudem bereits bestehende tarifliche Regelungen zu einer - selbst finanzierten - beruflichen Auszeit sowie zu Zuschüssen des Arbeitgebers zur Kinderbetreuung und der Pflege Angehöriger.

"Wer als Arbeitgeber nicht bereit ist, für die Weiterbildung seiner Mitarbeiter Geld auszugeben, wird das auf Jahre hinaus bereuen. Dieses Geld ist gut investiert", sagte der Personalchef der ING für Deutschland und Österreich, Sebastian Harrer, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft DBV, Ulrich Probst, sagte, es sei konstruktiven Verhandlungen gelungen, "die unverändert gute wirtschaftliche Situation der Bank für die Beschäftigten abzubilden"./ben/DP/jha