AUGSBURG (dpa-AFX) - Vor der Schließung des Ledvance-Werks in Augsburg hat die IG Metall einen Sozialplan für die gut 650 Mitarbeiter des Lampenherstellers durchgesetzt. Die geplante Schließung eines Großteils der Produktion konnte die Gewerkschaft aber nicht abwenden. Die Mitarbeiter sollen nun für den Verlust ihrer Arbeitsplätze höhere Abfindungen erhalten als zunächst von den chinesischen Eigentümern angeboten. Das teilte die IG Metall am Donnerstag mit. Ihre Mitglieder sollen zusätzliche Abfindungsleistungen erhalten. Die IG Metall hatte dem Management zuvor mit einem Streik gedroht.

Außerdem sollen alle Auszubildenden ihre Ausbildung bei Ledvance in Augsburg beenden können. Zumindest bis Ende September 2020 soll die Maschinenbau-Abteilung mit 50 Mitarbeitern fortgeführt werden. Ledvance hat laut IG Metall zugesagt, eine Fortführung darüber hinaus zu prüfen. "Eine Weiterführung des Werks wäre die bessere Lösung gewesen", sagte Michael Leppek, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Augsburg. "Das war leider nicht durchsetzbar."

Ledvance gehörte einst zu Osram und war 2017 von chinesischen Investoren übernommen worden. Der Beleuchtungsmarkt ist jedoch im Wandel: Stromsparende LEDs verdrängen früher übliche Leuchtmittel wie Neonröhren oder Halogenlampen. Die neuen Eigentümer wollen insgesamt 1400 der 2200 Arbeitsplätze in Deutschland streichen, hauptsächlich in Augsburg und Berlin./cho/DP/tos