Bern (awp) - Die Swisscom hat 2017 einen Umsatz auf Vorjahreshöhe sowie einen Gewinn leicht unter Vorjahr erzielt. Sie will ihren Aktionären eine unveränderte Dividende ausschütten. Im laufenden Jahr rechnet das Management mit einem härteren Wettbewerb und plant zusätzliche Sparmassnahmen. Umsatz und Betriebsgewinn sollen im Rahmen des Vorjahres ausfallen.

"Trotz hartem Wettbewerb konnten wir uns gut am Markt behaupten und haben die gesetzten Ziele erreicht", kommentiert CEO Urs Schaeppi am Mittwoch den Jahresabschluss. "Über alles gesehen bin ich zufrieden", lautet daher sein Fazit.

Konkret weist Swisscom für 2017 einen 0,2% höheren Umsatz von 11,66 Mrd CHF aus. Das operative Ergebnis (EBITDA) blieb mit 4,30 Mrd CHF auf Vorjahreshöhe, bereinigt um Restrukturierungskosten und einen Ertrag aus einem Rechtsstreit in Italien hätte es um 0,5% abgenommen, wie die Swisscom schreibt.

Unter dem Strich steht ein 2,2% tieferer Reingewinn von 1,57 Mrd CHF. Die Aktionäre sollen gleichwohl in den Genuss einer unveränderten Dividende von 22 CHF pro Titel kommen. Seit 2011 verharrt die Ausschüttung auf diesem Niveau. Mit den vorgelegten Zahlen hat Swisscom die Markterwartungen in etwa erfüllt, wobei zum Teil die Profitabilität im Schweizer Geschäft als Enttäuschung bezeichnet wird.

SCHWEIZ RÜCKLÄUFIG, ITALIEN WÄCHST

Konkret bildete sich der Umsatz im immer umkämpfteren Schweizer Kerngeschäft um 2,1% zurück. Begründet wird dies mit einem rückläufigem Erlös mit Festnetztelefonie (-320'000 Anschlüsse) sowie geringeren Erträgen aus Roamingdiensten, wobei letztere das Ergebnis allein um rund 50 Mio CHF geschmälert haben.

Auf der anderen Seite erfreue sich das neue Bündelangebot inOne hoher Beliebtheit. Es zählte Ende 2017 bereits rund 1,34 Millionen Kunden. Insgesamt seien die Bündelverträge das ganze Jahr über gefragt gewesen, auch im Schlussquartal (+57'000 Kunden). Im Mobilfunksegment sei der Markt zunehmend gesättigt, die Marktanteile seien jedoch "praktisch stabil" gehalten worden. Zufrieden zeigt sich das Management auch mit den Resultaten des Geschäftskundensegments.

Deutlich besser als in der Schweiz lief das Geschäft in Italien, wo der Umsatz in der Berichtswährung Euro um 8,3% zunahm. Im Breitbandgeschäft nahm die Zahl der Kunden um 4,1% zu, im Mobilfunksegment von tiefem Niveau aus gar um 58%.

Die Entwicklung des EBITDA in der Schweiz und in Italien war ebenfalls gegenläufig. In der Schweiz nahm er um 2,4% ab, in Italien um 15% zu. Positiv wirkten sich in der Schweiz immerhin Kosteneinsparungen aus, wie es heisst. Unter anderem sank der Personalbestand in der Schweiz im Vorjahresvergleich um 3,7% oder 684 Stellen.

HÖHERES SPARZIEL

Nun will das Management noch etwas stärker an der Kostenschraube drehen. "2018 wird der Druck am Markt weiter zunehmen, ein leicht rückläufiges Schweizer Kerngeschäft fordert uns weiterhin auf der Kostenseite", kommentiert dies CEO Schaeppi. Neu sollen im Zeitraum 2018 bis 2020 jährlich 100 Mio CHF eingespart werden, bislang lautete das Ziel 60 Mio pro Jahr. Insgesamt sollen die Kosten somit um 120 Mio CHF mehr als bislang geplant gesenkt werden. Im laufenden Jahr rechnet das Management konkret mit einem Abbau von rund 700 Stellen.

Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 gibt sich die Swisscom gleichwohl zurückhaltend. So werden ein Umsatz von rund 11,6 Mrd CHF, ein EBITDA von rund 4,2 Mrd CHF und Investitionen von weniger als 2,4 Mrd CHF (2017: 2,38 Mrd) in Aussicht gestellt. Ausserdem wird eine erneut unveränderte Dividende von 22 CHF versprochen, sollten die Ziele erreicht werden.

Im Verwaltungsrat kommt es an der kommenden Generalversammlung zudem zu einer Änderung. Vizepräsident Theophil Schlatter wird nicht mehr kandidieren. Als Ersatz wird den Aktionären die 45-jährige Schwedin und frühere Telekommanagerin Anna Mossberg vorgeschlagen, die aktuell für Google Schweden tätig ist.

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