ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS hat 2018 wegen einer unerwartet hohen Strafe in Frankreich etwas weniger verdient als zunächst angenommen. Der Überschuss habe im vergangenen Jahr statt der im Januar bekannt gegebenen 4,9 Milliarden lediglich 4,5 Milliarden Dollar (rund 4 Mrd Euro) betragen, teilte die Bank bei der Vorlage des Geschäftsberichts am Freitag in Zürich mit. Grund ist eine erhöhte Rückstellung für Rechtsfälle in Höhe von 382 Millionen Dollar. Unterdessen entwickelte sich das Geschäft in den vergangenen Wochen schlechter als gedacht.

An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Kurz nach Handelsstart in Zürich ging es für die UBS-Aktie am Morgen um ein halbes Prozent abwärts. In den vergangenen zwölf Monaten hat sie damit rund 30 Prozent an Wert verloren und liegt in etwa auf dem Niveau vom Jahreswechsel.

Im Februar hatte ein Pariser Gericht der Schweizer Großbank wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern in Frankreich ein Strafgeld von mehr als 3,7 Milliarden Euro auferlegt. Es handle sich um ein Vergehen von "außergewöhnlicher Schwere", hatte das Gericht mitgeteilt. Die UBS hatte offenbar mit einer geringeren Strafe gerechnet und musste ihre Zahlen für 2018 daher anpassen. Die UBS-Führung vertritt aber weiterhin die Auffassung, dass das Urteil aufgehoben werden solle.

Trotz des etwas niedrigeren Gewinns verdiente die Bank im vergangenen Jahr deutlich mehr als 2017, als der Überschuss bei knapp einer Milliarde Dollar gelegen hatte.

Indes lief das neue Jahr nicht so gut an wie vom Management zunächst erwartet. Trotz der Erholung der Aktienmärkte verhielten sich die Kunden im ersten Quartal bisher vorsichtig, schrieben Verwaltungsratspräsident Axel Weber und Bankchef Sergio Ermotti in ihrem Brief an die Aktionäre. Die Ausgangslage für das laufende Jahr sei daher anders als ursprünglich geplant. Dies erschwere das Erreichen der Geschäftsziele.

Bankchef Ermotti verdiente trotz des Gewinnanstiegs von 2018 mit 14,1 Millionen Schweizer Franken etwas weniger als im Vorjahr. Da hatte sich sein Gehalt auf 14,2 Millionen Franken belaufen. Verwaltungsratspräsident Weber, der früher Chef der Deutschen Bundesbank war, erhielt wie im Vorjahr 6,0 Millionen Franken./zb/stw/jkr/mis