(neu: Aktienkurs, Analyst und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Vorzugsaktien von Volkswagen sind am Dienstagnachmittag mit einem Minus von 2,7 Prozent an das Dax-Ende abgerutscht. Bei dem Autobauer sind plötzlich die Folgen der Dieselaffäre in die Schlagzeilen zurückgekehrt: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat die Führungsriege wegen Marktmanipulation angeklagt.

Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, Vorstandschef Herbert Diess und dem Ex-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn wird vorgeworfen, Anleger im Jahr 2015 nicht rechtzeitig über die Risiken der Dieselaffäre informiert zu haben. Die Staatsanwälte hatten untersucht, ob die Manager früher als bisher eingeräumt von konkreten Täuschungen bei den Abgasdaten in den USA wussten. Den Ermittlungen zufolge war dies der Fall.

Sollten die Manager beziehungsweise Volkswagen schuldig gesprochen werden, werde dies erhebliche Schadenersatzansprüche seitens Investoren zur Folge haben, kommentierte Analyst Arndt Ellinghorst vom Analysehaus Evercore ISI die jüngste Entwicklung. Investoren könnten dann Entschädigungen für den damaligen Einbruch des Aktienkurses verlangen. Außerdem drohe in diesem Fall die Position des aktuellen Konzernchefs Diess geschwächt zu werden.

Derzeit sieht Ellinghorst die Risiken durch die Vorwürfe aber als begrenzt an, fügte der Experte hinzu. "Auch wenn das Top-Management fahrlässig gehandelt haben sollte, muss erst einmal bewiesen werden, dass die Absicht bestand, den Markt falsch zu informieren", so der Experte. Er rechnet mit einem langwierigen Prozess, aber am Ende dürften sich die Konsequenzen in Grenzen halten./tih/ajx/jha/

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