Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag etwas fester eröffnet. Der mehrheitlich erwartete Entscheid der amerikanischen Notenbank, die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt zu senken, wird in Marktkreisen beruhigt zur Kenntnis genommen. Offenbar lasse sich Fed-Chef Jerome Powell von US-Präsident Trump nicht zu einem aggressiven Zinssenkungszyklus hinreissen, lautete der Tenor. Die Notenbanker zeigten sich in ihren Projektionen hinsichtlich weiterer Zinsschritte im laufenden Jahr aber uneinheitlich. Ein weiterer Zinsschritt wird von den meisten erwartet, einige gehen allerdings von zwei Zinssenkungen bis Ende Jahr aus.

Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer nun den neuesten Zins-Entscheid der SNB noch während des laufenden Vormittags. Die Prognostiker sind sich uneinig, ob die SNB der EZB folgen und die Zinsen noch weiter ins Minus drücken wird. Eine knappe Mehrheit geht allerdings davon aus, dass die SNB keinen Zinsschritt unternehmen wird, zumal sich der Franken seit der ausgeweiteten Geldschwemme der EZB gar leicht abgeschwächt hat. Zumindest aus der jüngsten Entwicklung an der Währungsfront leitet sich für die hiesige Nationalbank kein unmittelbarer Handelszwang ab.

Der Swiss Market Index (SMI) zieht um 09.10 Uhr 0,32 Prozent auf 10'050,91 Punkte an. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,40 Prozent auf 1'543,89 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,19 Prozent auf 12'175,92 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien geben drei nach.

Nach unerwartet starken Uhrenexportdaten stehen die Luxusgüteraktien im Fokus: Richemont (+2,0%) und Swatch (1,6%) stehen gemeinsam an der Spitze der Tabelle. Im Gegensatz zu den Gesamtexporten haben die Uhrenexporte im August zugelegt. Das zweistellige Minus in Hongkong im Zusammenhang mit den dortigen Unruhen wurde vom Zuwachs in China mehr als ausgeglichen.

Weiter sind Titel aus unterschiedlichen Branchen wie Kühne+Nagel (+1,0%), Sonova (+0,9%) oder Lonza (+0,8%) gesucht. Mit einem Plus von je +0,7 Prozent rangieren auch die Grossbanken weit vorne.

Leichte Verluste gibt es am Tabellenende lediglich für Clariant (-0,2%) sowie in noch geringerem Masse für ABB und LafargeHolcim.

cf/tp