"Wir haben trotz eines schwierigen Marktumfelds sehr gute Voraussetzungen, um die Bank zu verkaufen", sagte Finanzvorstand Oliver Gatzke der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). Eine Abwicklung der Krisenbank, die die EU-Kommission im Falle eines Scheiterns des Verkaufs verlangt, könne er sich derzeit nicht vorstellen. "Wir spüren eine große Resonanz und sind sehr guter Dinge, dass wir einen großen Kreis von Investoren erreichen, die Anfang Februar Interessensbekundungen abgeben werden", sagte Gatzke.

Als Käufer hat die HSH europäische wie asiatische Banken aber auch die Landesbanken im Blick. "Wir sprechen mit großen Kapitalsammelstellen, wir sprechen aber auch mit spezialisierten Investoren, die sich auf die Themen Private Equity und Debt-Fonds konzentrieren." Die Landesbank muss auf Druck der EU-Kommission als Ausgleich für Staatshilfen bis Ende Februar 2018 einen Käufer finden, andernfalls wird das Institut abgewickelt.

Dabei könnte die HSH Nordbank womöglich in zwei Teile zerlegt werden. "Wir sprechen zwei Investorenprofile an", hatte Vorstandschef Stefan Ermisch im Dezember gesagt. Angestrebt werde zwar eine Veräußerung der Bank als Ganze, realistisch sei jedoch der Blick auf ihre beiden Hauptteile: Die profitable Kernbank, zu der unter anderem das Immobilien- und Firmenkundengeschäft in Norddeutschland gehört, und die Abbaubank, in der die notleidenden Schifffahrtskredite in Milliarden-Höhe gebündelt sind. "Für beide Töpfe gibt es einen Deckel", hatte Ermisch gesagt.