ABB wird ein umfassendes Energieverteilungssystem für zwei neu gebaute Kurzstreckensee-Containerschiffe des globalen Logistikunternehmens Samskip Group mit Sitz in Rotterdam, Niederlande, liefern. Die Schiffe werden zu den weltweit ersten ihrer Art gehören, die mit Wasserstoff als Brennstoff betrieben werden. Die 135 Meter langen Schiffe werden von der indischen Werft Cochin Shipyard Ltd gebaut und sollen im dritten Quartal bzw. vierten Quartal 2025 ausgeliefert werden.

Beide Schiffe werden zwischen dem Oslofjord und Rotterdam verkehren, eine Entfernung von etwa 700 Seemeilen. Neben der Integration von Wasserstoff-Brennstoffzellen umfasst das umfassende Paket von ABB auch die neue, kompakte Version des ABB Onboard DC GridTM Stromverteilungssystems, das die optimale Nutzung der Energie an Bord gewährleisten wird. Die Schiffe werden außerdem mit der Energiespeicherlösung von ABB und der branchenführenden Automatisierungstechnologie ABB AbilityTM System 800xA ausgestattet sein, die einen nahtlosen Betrieb der Ausrüstung an Bord gewährleistet.

Durch den Einsatz von ABB AbilityTM Ferndiagnosesystemen werden die Schiffe von optimierter Sicherheit und Leistung durch 24/7-Fernunterstützung profitieren. Brennstoffzellen wandeln die chemische Energie von Wasserstoff durch eine elektrochemische Reaktion in Elektrizität um. Durch die Verwendung von erneuerbaren Energien zur Herstellung des Wasserstoffs wird die gesamte Energiekette sauber sein.

Die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie gilt als eine der vielversprechendsten Lösungen zur Unterstützung der Dekarbonisierungsagenda der Schifffahrtsindustrie und hat das Potenzial, die Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern. Die Schiffe von Samskip werden mit je einer 3,2-MW-Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben, wobei Dieselgeneratoren als Backup installiert sind. Der Logistikkonzern, der bis 2040 eine Netto-Nullbilanz anstrebt, geht davon aus, dass jedes Schiff rund 25.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen kann, wenn es mit Brennstoffzellen betrieben wird und grünen Landstrom im Anlaufhafen nutzt.

Während die Schiffe neue Maßstäbe für einen umweltfreundlichen Betrieb setzen, wird erwartet, dass sie die gleiche Leistung erbringen wie die konventionellen Schiffe von Samskip. Das Projekt steht im Einklang mit der überarbeiteten Strategie der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zur Reduzierung von Treibhausgasen (THG), die vorsieht, die THG-Emissionen des internationalen Seeverkehrs bis 2050 auf Null zu reduzieren und bis 2030 den Einsatz kohlenstoffarmer Kraftstoffe zu erhöhen. Das Projekt wird von dem norwegischen Staatsunternehmen ENOVA mitfinanziert.

ENOVA ist dem norwegischen Ministerium für Klima und Umwelt unterstellt und fördert die Umstellung auf einen umweltfreundlicheren Energieverbrauch und eine umweltfreundlichere Energieerzeugung sowie die Entwicklung von Energie- und Klimatechnologie.