Bern (awp/sda) - Nach dem Einstieg der Versicherungsgruppe Visana bei der privaten Spitalgruppe Swiss Medical Network wolle sich die Krankenkasse nicht ins operative Geschäft einmischen. "Aber wir bringen uns beim Aufbau der Versorgungsregionen ein", sagte Visana-Chef Angelo Eggli.

So werde auf nächstes Jahr - vorerst nur - im Berner Jura ein alternatives Versicherungsmodell für die Grundversicherung aufgebaut. Mit Spitälern soll ein fixes Budget für die Versorgung der Patientinnen und Patienten dieses Modells ausgehandelt werden, sagte Eggli in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem "Bieler Tagblatt".

Zu direkten Tarifverhandlungen zwischen der Krankenkasse und den Spitälern soll es aber nicht kommen: "Es wird in der Grundversicherung keine direkten Verhandlungen zwischen Visana und Swiss Medical Network geben. Visana bleibt Kundin bei Tarifsuisse, die für eine ganze Gruppe von Krankenkassen die Spitaltarife aushandelt", so Eggli.

Am Dienstag hatte Visana bekannt gegeben, dass sie bei der privaten Spitalgruppe Swiss Medical Network einsteigt. Damit wolle die Krankenkasse das Schweizer Gesundheitssystem von einem "Krankheitssystem in ein echtes Gesundheitssystem zu verwandeln". Swiss Medical Network gehört zur Hotel- und Privatklinikgruppe Aevis Victoria und verfügt über 21 Kliniken und Spitäler sowie mehr als 60 ambulante Zentren in 15 Kantonen der Schweiz.