NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt zum Wochenschluss erholt sich die Wall Street am Montag. Die Sorgen vor geldpolitischen Straffungen bis hin zu einer früheren Zinswende hatten den Dow-Jones-Index den höchsten Verlust seit über sieben Monaten beschert. Doch die Stimmung scheint sich wieder zugunsten von Aktien zu drehen. Mit der angestoßenen Diskussion um ein Zurückfahren der Wertpapierkäufe und einer früheren Zinswende sanken Rohstoffpreise und der Dollar wertete auf - beide Effekte drücken die Inflationserwartungen in den USA. Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (US-Ostküstenzeit) 1,5 Prozent auf 33.787 Punkte, S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite steigt um 1,2 bzw. 0,7 Prozent.

"Für die meisten Investoren quer durch alle Anlageklassen gibt es einfach keine Alternative zu Aktien", sagt Chefmarktstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros. "Der Markt ist konzentriert auf die Entwicklung der Zinsen und die Aussagen der Federal Reserve", ergänzt Nadege Dufosse vom Vermögensverwalter Candriam. Die Aktienkurse dürften trotz verstärkter Volatilität in etwa auf dem aktuellen Niveau verharren, sofern die Marktstimmung sich nicht in eine Richtung verlagere, vermutet sie.


   Auch Gold erholt 

Gold zeigt sich im Gleichklang mit dem Aktienmarkt erholt. Die Zinserhöhungsfantasie hatte dem Edelmetall kräftig zugesetzt, weil es als zinsloses Investment in einem Umfeld höherer Zinsen an Attraktivität einbüßt. Die Gegenbewegung am Montag führt den Preis um 1 Prozent nach oben - auch befeuert vom schwächelnden Dollar. Nach seinem kräftigen Anstieg verliert der Dollarindex 0,3 Prozent. Auch hier sehen Teilnehmer eine Gegenbewegung, nachdem Zinserhöhungsfantasie den Dollar zuletzt getrieben hatte. Das gilt auch für den Rentenmarkt, wo sich die Renditen am langen Ende des Marktes erholen. Am kurzen Ende sinken sie jedoch. Hier waren die Renditen mit Zinserhöhungsfantasien deutlich gestiegen.

Am Erdölmarkt ziehen die Preise erneut mächtig an - auch befeuert von nachgebenden Dollar. Die Ölpreise bewegen sich auf die höchsten Schlussstände seit 2018 zu. Die Inflationserwartungen basierten auch auf ausgabefreudigen Konsumenten. Davon profitiere auch die Erdölnachfrage, heißt es. Auch in Indien ziehe die Nachfrage mit sinkenden Coronainfektionen schon wieder an - das Land stellt den viertgrößten Erdölverbraucher der Welt.

Am Aktienmarkt geben American Airlines 0,8 Prozent ab. Die Fluggesellschaft, die unlängst die Zahl der Flüge rapide erhöht hat, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, muss nun einige Flüge streichen, um mögliche Belastungen des Betriebs zu verringern. Die Streichung von etwa 950 Flügen aus dem Flugplan ist das jüngste Zeichen dafür, wie schwierig es für Fluggesellschaften ist, nach einem Jahr mit gedrückter Nachfrage wieder aufzustocken.

Raven Industries schießen nach oben, weil CNH Industrial das Agrartechnikunternehmen für 2,1 Milliarden Dollar übernehmen will. Raven verteuern sich um knapp 50 Prozent. Amazon dürften im Fokus stehen, weil der Onlinehandelsriese seine jährliche Rabattschlacht "Prime Day" startet. Im Vorjahr erbrachte das Verkaufsereignis einen Umsatz von 10,4 Milliarden Dollar. Die Aktie gibt 0,5 Prozent nach. Aktien von Vir Biotechnology legen um 1,8 Prozent zu - gestützt von positiven Studienergebnissen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.786,62     +1,49%        496,54         +10,4% 
S&P-500              4.215,94     +1,19%         49,49         +12,2% 
Nasdaq-Comp.        14.124,57     +0,67%         94,20          +9,6% 
Nasdaq-100          14.118,76     +0,49%         69,18          +9,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,24      -0,8        0,25       12,5 
5 Jahre         0,89       2,0        0,87       53,3 
7 Jahre         1,24       2,7        1,21       59,0 
10 Jahre        1,48       4,2        1,44       56,1 
30 Jahre        2,07       5,9        2,01       42,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:27 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1908     +0,34%        1,1860         1,1858   -2,5% 
EUR/JPY                131,23     +0,30%        130,53         130,76   +4,1% 
EUR/CHF                1,0941     -0,06%        1,0948         1,0938   +1,2% 
EUR/GBP                0,8558     -0,50%        0,8596         0,8590   -4,2% 
USD/JPY                110,21     -0,04%        109,81         110,26   +6,7% 
GBP/USD                1,3915     +0,85%        1,3813         1,3805   +1,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,4743     +0,24%        6,4773         6,4599   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             32.554,01     -8,44%     33.989,26      36.597,01  +12,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               73,46      71,64        +2,54%           1,82  +51,4% 
Brent/ICE               74,75      73,51        +1,69%           1,24  +45,8% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.782,76   1.764,30        +1,05%         +18,46   -6,1% 
Silber (Spot)           25,97      25,79        +0,71%          +0,18   -1,6% 
Platin (Spot)        1.059,75   1.047,65        +1,16%         +12,10   -1,0% 
Kupfer-Future            4,19       4,16        +0,76%          +0,03  +18,8% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 21, 2021 12:35 ET (16:35 GMT)