Von Steffen Gosenheimer

TOKIO (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Sydney sind am Mittwoch der negativen Entwicklung an der Wall Street gefolgt. Dort hatten die Indizes nachgegeben, weiter belastet von Sorgen über hohe Inflationszahlen und damit verbundene Spekulationen über eine drohende straffere Geldpolitik. Dabei waren die Indizes zum Handelsende auf ihre Tagestiefs abgesackt.

In diesem für Aktien ungünstigen Umfeld büßte der zuletzt noch stark gestiegene Nikkei-Index in Tokio 1,3 Prozent ein auf 28.044 Punkte. In Sydney ging es für das Marktbarometer sogar um 1,9 Prozent abwärts - das zweitstärkste Tagesminus in diesem Jahr. In Schanghai, wo es am Vortag nur moderat nach oben gegangen war, ging es nun auch nur moderat nach unten. Nicht gehandelt wurde wegen des Feiertags Buddhas Geburtstag in Seoul und in Hongkong.

Als zusätzlichen Bremser in Tokio führten Marktteilnehmer den Yen an. Er lag zuletzt im Zuge der anhaltenden Dollarschwäche mit 108,93 je Dollar praktisch auf einem Einwochentief. Dadurch verteuern sich japanischen Exporte. Daneben wurde die sich hinziehende Corona-Pandemie als Belastungsfaktor genannt. In der kommenden Woche sollen in Japan massive Impfprogramme starten.

In Schanghai verwies Central China Securities auf ein zuletzt deutlich gesunkenes Handelsvolumen, woraus sich eine abwartende Haltung vieler Akteure ablesen lasse.


  Auch Rohstoffaktien in "Down Under" sehr schwach 

Gegen den sehr schwachen Markt schnellte in Sydney der Kurs von Appen um 17 Prozent nach oben. Das Technologieunternehmen hatte vor Handelsbeginn angekündigt, seine Organisationsstruktur komplett überholen zu wollen. Abverkauft wurden auch die am Vortag noch festen zyklischen Rohstoffaktien wie BHP (-3,4%), Rio Tinto (-3,8%) und Fortescue Metals (-3,1%).

In Tokio gaben Meiji Holdings um 0,9 Prozent nach, nachdem das Nahrungsmittelunternehmen nach Börsenschluss am Dienstag seine Geschäftsjahreszahlen präsentiert hatte.

Im indischen Mumbai reagierten Tata Motors (zuletzt -4,4%) negativ auf die Mitteilung eines Viertquartalsverlusts von 1 Milliarde Dollar.


  Mögliches iranisches Ölangebot drückt Ölpreise 

Am Ölmarkt ging es mit den Preisen um rund 1 Prozent abwärts. Preisdrückend wirkte weiter, dass es Fortschritte geben soll bei den Verhandlungen mit dem Iran über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit den USA. Im Erfolgsfall dürfte Iran wieder stärker als Ölanbieter auf dem internationalen Markt auftreten, so die Spekulation.


  Bitcoin unter 40.000 Dollar 

Der Bitcoin stand erneut stark unter Druck und kostete zuletzt rund 39.270 Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Februar. Zum Vergleich: Im Jahreshoch kostete er bereits 64.900 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen als Auslöser der jüngsten Schwäche auf China, wo Unternehmen mit einem Bann belegt wurden, wenn sie den Handel mit Kryptowährungen anbieten.


 
Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    6.931,70     -1,90%     +5,23%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.044,45     -1,28%     +3,51%      08:00 
Kospi (Seoul)                       Feiertag 
Schanghai-Comp.         3.510,96     -0,51%     +1,09%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)                  Feiertag 
Taiex (Taiwan)         16.132,66     -0,08%     +9,50%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.114,46     -0,90%    +10,51%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.576,88     -0,91%     -2,21%      11:00 
BSE (Mumbai)           50.064,87     -0,26%     +4,59%      12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00   Di, 9:17   % YTD 
EUR/USD                   1,2240      +0,1%     1,2225     1,2195   +0,2% 
EUR/JPY                   133,40      +0,2%     133,12     132,94   +5,8% 
EUR/GBP                   0,8627      +0,1%     0,8617     0,8594   -3,4% 
GBP/USD                   1,4190      +0,0%     1,4186     1,4191   +3,8% 
USD/JPY                   108,95      +0,0%     108,90     108,99   +5,5% 
USD/KRW                  1125,92      -0,1%    1127,06    1127,46   +3,7% 
USD/CNY                   6,4276      +0,0%     6,4257     6,4257   -1,5% 
USD/CNH                   6,4278      +0,1%     6,4215     6,4240   -1,2% 
USD/HKD                   7,7643      -0,0%     7,7655     7,7652   +0,2% 
AUD/USD                   0,7780      -0,2%     0,7794     0,7809   +1,0% 
NZD/USD                   0,7223      -0,3%     0,7243     0,7253   +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                39.269,25      -8,7%  43.021,66  45.051,51  +35,2% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  64,82      65,49      -1,0%      -0,67  +33,3% 
Brent/ICE                  68,09      68,71      -0,9%      -0,62  +32,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.872,12   1.869,80      +0,1%      +2,32   -1,4% 
Silber (Spot)              28,10      28,23      -0,4%      -0,12   +6,5% 
Platin (Spot)           1.220,05   1.221,50      -0,1%      -1,45  +14,0% 
Kupfer-Future               4,67       4,73      -1,3%      -0,06  +32,4% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 19, 2021 03:19 ET (07:19 GMT)