NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz ist am Montag die Wall Street in eine ereignisreiche Woche gestartet. Im Vorfeld einer Flut von Unternehmenszahlen in den kommenden Tagen sowie der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch haben sich die Investoren zurückgehalten. Dazu kam, dass sich die Coronavirus-Pandemie in einigen Ländern wieder verschärft, was die Hoffnungen auf eine rasche Konjunkturerholung dämpfte.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 33.982 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent auf 4.188 Punkte zu und markierte im Verlauf ein neues Allzeithoch. Dieses lag allerdings nur marginal über dem alten Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,9 Prozent auf 14.139 Punkte. Auf die 2.071 (Freitag: 2.567) Kursgewinner an der Nyse kamen 1.240 (741) - verlierer. Unverändert gingen 139 (128) Titel aus dem Handel.

In den USA läuft die Corona-Impfkampagne zwar weiterhin auf Hochtouren, doch vor allem in Indien und Japan spitzt sich die Lage wieder zu. Die japanische Regierung hat den Pandemie-Notstand für die Großräume Tokio und Osaka ausgerufen und in Indien steigen die Neuinfektionen rasant an.

"Das ist ein klarer Stimmungsdämpfer und steigert die Verunsicherung signifikant. Es ist ein Weckruf an Investoren, dass wir es im Laufe des Jahres mit dem großen Risiko eines Wiederaufflackerns von Covid-19 zu tun haben werden", sagte Marktstratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management.

Die US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im März haben die Prognosen klar verfehlt und untermauerten den skeptischen Blick auf die Aktienbewertungen.


   Zweitägige Fed-Sitzung führt zu Vorsicht 

Für etwas Zurückhaltung sorgten auch die zur Wochenmitte anstehenden Beschlüsse und Aussagen der US-Notenbank. Zwar dürfte die Fed keine Änderungen an ihrem geldpolitischen Kurs vornehmen, doch angesichts steigender Konjunktur- und Inflationserwartungen bleiben Anleger skeptisch. Die US-Notenbank könnte früher als geplant zu einer Straffung gezwungen sein, hieß es.

Daneben rückte die Berichtssaison verstärkt in den Fokus. Den Auftakt macht am Montag nach der Schlussglocke Tesla. Im Wochenverlauf folgen dann unter anderem Apple, Ebay, Facebook, Microsoft und die Google-Mutter Alphabet. Dies trieb im Vorfeld auch den Nasdaq-Composite an, hieß es.

"Diese und die nächste Woche werden den Großteil der restlichen Unternehmenszahlen liefern", merkte James Meyer, Chief Investment Officer bei Tower Bridge Advisors an. Bislang hätten die Ergebnisse die Erwartungen weit übertroffen. Allerdings habe sich das nicht in einem weiteren Anstieg der Aktienkurse niedergeschlagen.

Unter den Einzelwerten gewannen Apple 0,3 Prozent. Der Technologie-Konzern will in den nächsten Jahren kräftig im Heimatland USA investieren. Geplant sind über die nächsten fünf Jahre Neuinvestitionen von über 430 Milliarden Dollar.

Johnson & Johnson fielen um 0,8 Prozent, obwohl die Gesundheitsbehörden das Vakzin des Pharmakonzerns wieder verimpfen, nachdem es dafür von den Überwachungsbehörden erneut grünes Licht gegeben hatte. Für die Spotify-Aktie ging es um 4,9 Prozent nach oben. Der Streaming-Dienstleister will in einigen Märkten, darunter in den USA und Großbritannien, die Preise erhöhen.

Ocugen kletterten um 20,1 Prozent. Zum Wochenschluss wurden die Titel der Biopharma-Gesellschaft ausgesetzt, nachdem das Unternehmen eine Übernahmeofferte erhalten hatte.


   Renditen steigen leicht - Dollar kaum verändert 

Am Rentenmarkt fielen die Notierungen leicht - sie erholten sich aber von den Tiefs nach den schwachen Daten zum Auftragseingang. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 1,0 Basispunkte auf 1,57 Prozent. Händler sprachen von anziehenden Inflationserwartungen im Vorfeld der Fed-Stitzung.

Der Dollar bewegte sich kaum von der Stelle. Dagegen erholte sich der Bitcoin deutlich. Der Wechselkurs der Kryptowährung stieg wieder über die Marke von 50.000 Dollar. Zuletzt hatten Steuer- und Regulierungssorgen die Kunstwährung belastet.

Der Goldpreis erholte sich von anfänglichen Abgaben und legte moderat zu. Die Blicke der Investoren seien vor allem auf die Sitzung der US-Notenbank gerichtet, hieß es.

Die Erdölpreise gaben nach und fielen auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Wochen. Die Verschärfung der Corona-Lage mit neuen Beschränkungen in Japan, Indien und anderen Staaten dürfte die Nachfrage nach Rohöl dämpfen, so Beobachter. Zudem gehen die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran am Montag weiter. Iranisches Erdöl könnte daher schon bald wieder verstärkt auf die Märkte schwappen.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.981,57  -0,18   -61,92      11,03 
S&P-500        4.187,62   0,18     7,45      11,49 
Nasdaq-Comp.  14.138,78   0,87   121,97       9,70 
Nasdaq-100    14.026,16   0,61    84,72       8,83 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,16        0,8          0,15            4,5 
5 Jahre                  0,83        2,1          0,81           47,0 
7 Jahre                  1,26        1,3          1,24           60,8 
10 Jahre                 1,57        1,0          1,56           65,5 
30 Jahre                 2,25        1,0          2,24           59,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:15 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2089     -0,05%        1,2114         1,2060   -1,0% 
EUR/JPY                130,72     +0,12%        130,55         130,29   +3,7% 
EUR/CHF                1,1052     +0,02%        1,1053         1,1042   +2,2% 
EUR/GBP                0,8694     -0,26%        0,8714         0,8709   -2,7% 
USD/JPY                108,13     +0,17%        107,77         108,04   +4,7% 
GBP/USD                1,3905     +0,21%        1,3903         1,3847   +1,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,4724     -0,24%        6,4843         6,4920   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             54.066,75    +13,56%     52.760,50      49.209,00  +86,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               61,93      62,14         -0,3%          -0,21  +27,4% 
Brent/ICE               65,65      66,11         -0,7%          -0,46  +27,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.781,00   1.777,46         +0,2%          +3,54   -6,2% 
Silber (Spot)           26,19      26,02         +0,6%          +0,17   -0,8% 
Platin (Spot)        1.245,95   1.232,28         +1,1%         +13,68  +16,4% 
Kupfer-Future            4,44       4,34         +2,4%          +0,10  +26,0% 
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April 26, 2021 16:18 ET (20:18 GMT)