Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ASTRAZENECA - Im Streit mit der EU-Kommission sieht der Pharmakonzern Astrazeneca den langsamen Vertragsabschluss als Grund für Lieferengpässe. "Wir sind in Europa jetzt zwei Monate hinter unserem ursprünglichen Plan. Wir hatten auch Anfangsprobleme in Großbritannien. Aber der Vertrag mit den Briten wurde drei Monate vor dem mit Brüssel geschlossen. Wir hatten dort drei Monate mehr Zeit, um Pannen zu beheben", sagte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot der Welt. Sein Unternehmen sei vertraglich nicht zur Lieferung bestimmter Mengen Impfstoff verpflichtet. Astrazeneca habe eine "Best effort"-Vereinbarung mit der Europäischen Union abgeschlossen. "Der Grund war, dass Brüssel mehr oder minder zum selben Zeitpunkt beliefert werden wollte wie die Briten - obwohl die drei Monate früher unterzeichnet hatten. Darum haben wir zugesagt, es zu versuchen, uns aber nicht vertraglich verpflichtet", so Soriot. (Welt)

ASTRAZENECA - Innerhalb der Bundesregierung bestehen weiter Zweifel an der Wirksamkeit des Covid-19-Impfstoffs von Astrazeneca bei älteren Risikogruppen. Ein hochrangiger Beamter im Bundesgesundheitsministerium bekräftigte gegenüber dem Handelsblatt: "Die Wirksamkeit bei den über 60-Jährigen liegt nach Ansicht der uns bislang zur Verfügung stehenden Daten bei unter zehn Prozent." Das Handelsblatt hatte über interne Berechnungen einer Gesundheits-Bundesbehörde berichtet, die auf eine niedrige Wirksamkeit bei betagten Risikogruppen hindeuteten. Das Bundesgesundheitsministerium und Astrazeneca wiesen diese Darstellung zurück. (Handelsblatt/Börsen-Zeitung)

BIONTECH/SANOFI - Der französische Pharmakonzern Sanofi will von Sommer an mithelfen, den Impfstoff der Konkurrenten Biontech-Pfizer zu produzieren. Weil sich der eigene Impfstoff der Franzosen um mehrere Monate verspätet hat, sind im Konzern Kapazitäten frei. "Wir werden dafür unser Werk in Frankfurt nutzen", sagte der Sanofi-Vorstandschef Paul Hudson. (FAZ)

KARSTADT KAUFHOF - Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert, dass Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) einen Hilfskredit des Bundes bekommt. In einem Schreiben an die Bundesregierung, das dem Handelsblatt vorliegt, bezeichnet der Verband das Warenhausunternehmen als "wichtigsten Anker und Besuchermagnet und systemrelevant für die Zukunft der deutschen Innenstädte". Weder Regierung noch Unternehmen wollten sich dazu äußern. (Handelsblatt)

SAP - Der Softwarekonzern SAP will wieder über einen Zukauf wachsen. Die Verhandlungen zur Übernahme des Berliner Unternehmens Signavio stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Nach Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die noch junge Gesellschaft bis zu 1 Milliarde Euro kosten. (FAZ)

BAYER - Nach der Klagewelle von Nutzern des Unkrautvernichters Glyphosat droht Bayer neuer Ärger vor Gericht. Die ersten Investoren leiten rechtliche Schritte gegen den Konzern ein und verlangen Schadensersatz. Sie werfen dem Management vor, bei der Übernahme von Monsanto die rechtlichen Risiken ignoriert und damit gegen Ad-hoc-Pflichten verstoßen zu haben. Die ersten beiden Klagen sind bereits am Landgericht Köln eingegangen. (Handelsblatt)

WIRECARD - Die Wirecard-Bank ließ sich auf Geschäfte mit einem dubiosen Oligarchen ein. Dabei schlug mindestens ein Mitarbeiter Alarm - doch der inzwischen untergetauchte Manager Jan Marsalek ignorierte ihn offenbar. (SZ)

MOZILLA - Der Firefox-Hersteller Mozilla fordert mehr Transparenz von Online-Plattformen. Seine Chefin Mitchell Baker begrüßt sogar die jüngsten Gesetzesvorschläge in Europa. (FAZ)

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January 27, 2021 00:45 ET (05:45 GMT)