Barry Callebaut ist der größte Schokoladenhersteller der Welt und über die gesamte Wertschöpfungskette integriert. In seinen Fabriken werden unter anderem das berühmte Magnum-Eis und die Kit-Kat-Riegel hergestellt.

Der jüngste Rückschlag an der Börse folgte auf eine Explosion der Zucker- und Kakaopreise - bei letzterem handelt es sich um ein 46-Jahres-Hoch. Diese Inflation ist wiederum das Ergebnis einer besonders katastrophalen Saison in der Elfenbeinküste, wo fast die Hälfte des weltweiten Kakaos angebaut wird.

Obwohl man annehmen könnte, dass diese Rückschläge konjunkturell bedingt sind, ist die Kontraktion der Bewertung eher eine Rückkehr zur Normalität als eine irrationale Panikreaktion.

Das Unternehmen wird immer noch mit dem 20- bis 25-fachen seiner jährlichen Gewinnkapazität bewertet. Seine Wettbewerbsposition ist zwar bevorzugt, aber sein Wachstumstempo - durchschnittlich 5,5% pro Jahr seit 2013 - rechtfertigt auch nicht die zuvor beobachteten Gewinnmultiplikatoren von 35 bis 40.

Dieser Dämpfer im Schokoladensektor hat auch Lindt und Hershey nicht verschont. Der Schweizer Konkurrent von Barry Callebaut hat zwar doppelt so hohe Margen, aber wiederkehrende Effizienzprobleme; beide Unternehmen weisen eine Eigenkapitalrendite zwischen 10% und 15% auf.

Das ist im Vergleich zur amerikanischen Hershey, die eine viermal höhere Eigenkapitalrendite aufweist - und das fast ohne den Einsatz von Fremdkapital - eher blass.