BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die wegbrechenden Zulassungen bei Benzinern und Dieselautos haben im ersten Quartal in der EU für einen deutlichen Anstieg des Anteils von Elektroautos gesorgt. So waren herkömmliche Verbrenner stärker von den im März eingeführten Beschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie betroffen als elektrische Antriebe.

Zwischen Januar und März wuchs in der EU der Anteil elektrisch aufladbarer Autos auf 6,8 Prozent, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Anteil nur bei 2,5 Prozent gelegen.

Ab Mitte Februar bekommen Käufer von Elektroautos etwa in Deutschland eine erhöhte Prämie, die von Bund und Autoindustrie finanziert wird. Bei manchen Elektroautos ist auch die Lieferzeit höher als bei Verbrennern, weshalb sich bei diesen Modellen die Corona-Krise womöglich noch nicht so sehr niedergeschlagen haben könnte.

Ab diesem Jahr gelten verschärfte Grenzwerte für den Flottenausstoß des klimaschädlichen Abgases Kohlendioxid (CO2) in der EU. Verfehlen Hersteller die Auflagen, könnte es zu teuren Strafzahlungen kommen. Die Autobauer wollen daher den Anteil emissionsärmerer Autos in die Höhe schrauben.

Während die Neuzulassungen bei reinen batterieelektrischen Autos und vor allem bei Plug-in-Hybriden in den ersten drei Monaten des Jahres in der EU deutlich anzogen und sich zusammengenommen auf gut 167 000 Fahrzeuge verdoppelten, sackten die Zulassungen von Benzinern und Diesel-Autos rapide um jeweils ein Drittel ab.

Autohäuser und auch Zulassungsstellen quer über den Kontinent waren im März zu großen Teilen geschlossen geblieben. Benziner (52,3 Prozent Anteil) und Diesel (29,9 Prozent) machten mit knapp 2,03 Millionen Autos aber immer noch den Löwenanteil der Neuzulassungen aus./men/zb