NEW YORK (Dow Jones)--Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für Dezember sind wie am Markt erwartet ausgefallen. Die Jahresteuerung stieg auf 7,0 Prozent (November: 6,8 Prozent) und traf damit genau die Prognose. Dies ist dennoch der höchste Stand seit 1982. Allerdings wird erwartet, dass damit der Höhepunkt der Preissteigerung erreicht wurde.

Der Dow-Jones-Index notiert kurz nach Handelsbeginn 0,5 Prozent höher bei 36.442 Punkten. Der S&P-500 legt um 0,6 Prozent zu. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite geht es um 1,0 Prozent nach oben.

Nach den im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Inflationsdaten weitet der Dollar seine Abgaben aus. Der Dollar-Index reduziert sich aktuell um 0,4 Prozent, der Euro klettert auf 1,1413 Dollar, nach 1,1365 Dollar vor Veröffentlichung der Daten. Am Anleihemarkt gibt die Zehnjahresrendite in Reaktion 2,6 Basispunkte ab auf 1,71 Prozent.

Zuletzt hatten aufgrund der Inflationsentwicklung Sorgen über eine schnellere Zinserhöhung durch die US-Notenbank die Aktienmärkte belastet. Vor allem Technologiewerte, die durch eine hohe Fremdkapitalquote gekennzeichnet sind, reagieren sensibel auf steigende Zinsen.

Die vorgelegten Preisdaten dürften den Druck auf die Notenbank, die geldpolitischen Zügel schneller anzuziehen, etwas mindern. Die US-Notenbanker hatten im Dezember drei Zinserhöhungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt für dieses Jahr in Aussicht gestellt und signalisiert, dass diese im März beginnen könnten. Einige Analysten hatten indessen sogar vier erwartet, darunter Häuser wie Goldman Sachs und die Deutsche Bank.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte sich in seiner Rede am Dienstag vor dem Senatsausschuss für Banken nicht so falkenhaft gezeigt wie zuletzt andere Vertreter der US-Notenbank. Der Fed-Chef sagte, dass die hohe Inflation ihren Tribut gefordert habe und eine ernsthafte Bedrohung für die wirtschaftliche Erholung darstelle. Er bekräftigte, die Inflation bekämpfen zu wollen, und dass die US-Notenbank bei Bedarf die Zinsen anheben werde. Powell zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die Störungen in der Lieferkette, die die Preise mit in die Höhe getrieben haben, nachlassen dürften. In China hat sich indessen der Anstieg der Verbraucherpreise bereits verlangsamt.

Die Anleger richten ihre Aufmerksamkeit zudem auf die anstehende Berichtssaison. Mit den Geschäftsberichten von JP Morgan Chase, Citigroup, Wells Fargo und Blackrock im weiteren Wochenverlauf stehen gleich die Zahlen mehrerer Schwergewichte aus dem Finanzsektor an.

Am Ölmarkt legen die Preise etwas zu. In den USA sind die US-Rohöllagerbestände in der zurückliegenden Woche um 1,1 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände erhöhten sich indessen um 10,9 Millionen Barrel. Die Blicke richten sich nun auf die offiziellen Daten, die eine Stunde nach der Startglocke veröffentlicht werden.

Erst am Abend (20 Uhr MEZ) legt die US-Notenbank ihren aktuellen Konjunkturbericht Beige Book vor.


   Jefferies knicken nach Zahlen ein 

Unter den Einzelwerten rücken Citigroup 1,2 Prozent vor, nachdem die Bank angekündigt hatte, im Zuge strategischer Anpassungen das unter Banamex firmierende Konsumentengeschäft in Mexiko aufzugeben.

Die Aktie von Jefferies fällt um 8,5 Prozent, nachdem die Investmentbank mit den Einnahmen im vierten Quartal die Erwartungen des Marktes verfehlt hat. Jefferies kündigte außerdem an, die Quartalsdividende um 20 Prozent auf 30 Cent zu erhöhen.

Die von Microsoft (+1,1%) geplante Übernahme des US-Softwareunternehmens Nuance Communications (+0,2%) wird von der britischen Wettbewerbsaufsicht geprüft. Wie die Competition and Markets Authority (CMA) mitteilte, hat sie eine formale Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob der Zusammenschluss den Wettbewerb in den britischen Märkten beeinträchtigen würde.

Ally Financial legen um 2,9 Prozent zu. Das Board des Finanzdienstleisters hatte eine Dividendenerhöhung und ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 2 Milliarden Dollar abgesegnet.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                36.441,51      +0,5%        189,49      +0,3% 
S&P-500              4.742,04      +0,6%         28,97      -0,5% 
Nasdaq-Comp.        15.299,17      +1,0%        145,72      -2,2% 
Nasdaq-100          15.995,61      +1,0%        151,49      -2,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,89       +0,4          0,88       15,7 
5 Jahre                  1,48       -1,8          1,50       22,3 
7 Jahre                  1,66       -2,5          1,68       21,8 
10 Jahre                 1,71       -2,6          1,74       20,5 
30 Jahre                 2,06       -1,3          2,07       15,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:14 Uhr  Di, 17:30  % YTD 
EUR/USD                1,1413      +0,4%        1,1366     1,1362  +0,4% 
EUR/JPY                131,33      +0,2%        131,05     131,10  +0,3% 
EUR/CHF                1,0491      -0,1%        1,0499     1,0496  +1,1% 
EUR/GBP                0,8338      -0,0%        0,8336     0,8344  -0,8% 
USD/JPY                115,08      -0,2%        115,30     115,39  -0,0% 
GBP/USD                1,3687      +0,4%        1,3634     1,3619  +1,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,3632      -0,2%        6,3685     6,3782  +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.842,72      +2,6%     42.555,59  42.546,94  -5,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               81,96      81,22         +0,9%       0,74  +9,0% 
Brent/ICE               84,17      83,72         +0,5%       0,45  +8,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.822,58   1.821,58         +0,1%      +1,00  -0,4% 
Silber (Spot)           22,94      22,78         +0,7%      +0,16  -1,6% 
Platin (Spot)          985,25     975,12         +1,0%     +10,13  +1,5% 
Kupfer-Future            4,54       4,43         +2,4%      +0,11  +1,6% 
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January 12, 2022 09:50 ET (14:50 GMT)