FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Delivery Hero haben sich am Dienstag im Umfeld wieder gefragter Corona-Gewinner von ihrem Rücksetzer am Vortag erholt. Zur Mittagszeit stiegen sie um 2,2 Prozent und mauserten sich so im moderat höheren Dax zum größten Gewinner. Eine Beteiligung des Dax-Konzerns mit fünf Prozent am britischen Konkurrenten Deliveroo hatte am Vortag Schlagzeilen gemacht. In der Folge hatten die Aktien zu Wochenbeginn ihre jüngste Erholung kurzzeitig unterbrochen.

Am Dienstag teilte der Essenslieferdienst nun mit, dass im Herbst die Rückkehr an den deutschen Markt vorangetrieben wird. Dann soll der Online-Lieferservice "Foodpanda" nach einer Pilotphase in Berlin auch in Frankfurt, München und Hamburg starten und bis Jahresende in weiteren Städten. Näher rücken auch die Quartalszahlen des Unternehmens, die am Donnerstag veröffentlicht werden. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel mahnt dabei aber zur Vorsicht, was die Entwicklung der Profitabilität betrifft.

Clément Genelot vom Analysehaus Bryan Garnier kommentierte den Einstieg bei Deliveroo: Der Lieferdienst stricke damit weiter an seinem globalen Netzwerk, da er nun inklusive Just Eat Takeaway sowie den Unternehmen Glavo, Rappi und Zomato an fünf internationalen Playern der Branche beteiligt sei. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld und angesichts der Konsolidierung schätze er das Einflusspotenzial des Delivery Hero-Großaktionärs Prosus. Es sei aber unwahrscheinlich, dass kurzfristig eine Übernahme von Deliveroo angestrebt wird.

Am Dienstag waren Pandemie-Gewinner allgemein gefragter, nachdem viele von ihnen bei Anlegern zuletzt ins Hintertreffen geraten waren. Dazu zählten der Kochboxenlieferant Hellofresh mit fast zehn Prozent Plus, aber auch die Aktien der Shop Apotheke und des Softwareanbieters Teamviewer mit deutlichen Kursgewinnen. Für die Aktien von Home24 ging es im SDax sogar um 18,5 Prozent senkrecht nach oben.

In diesem Umfeld hatte sich die Delivery Hero-Aktie in den vergangenen Wochen vergleichsweise tapfer geschlagen: Seit dem Juni-Tief bei gut 105 Euro waren sie zuletzt um ein Viertel gestiegen und dann bei knapp 133 Euro auf Widerstand gestoßen. Sie schafften es damit wieder in die obere Hälfte des diesjährigen Schwankungsbereichs von 100 bis 145 Euro, in dem sie sich seit dem Rekordhoch zu Beginn des Jahres bewegen./tih/edh/jha/

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