Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer geht für die deutschen Banken nicht von einer grenzüberschreitenden Konsolidierungswelle aus. "Es wird kein breiter Trend werden", sagte er beim Handelsblatt Banken-Gipfel in Frankfurt. Er verwies auf die schwache Profitabilität der hiesigen Institute, die Regulierung und die niedrigen Börsenbewertungen.

Es ergäbe für eine ausländische Bank kaum Sinn, hierzulande eine Retail-Bank zu übernehmen. "Das Retail-Geschäft in Deutschland" ist strukturell nicht profitabel", sagte Weimer. Außerdem machten den Banken Fintechs das Leben schwer, die mit neuer IT enorme Kosten- und Effektivitätsvorteile erzielten.

Das Firmenkundengeschäft sei andererseits durchaus attraktiv in Deutschland. Beim Investmentbanking wiederum sei ein grenzüberschreitender Zusammenschluss nicht zwingend nötig, um Synergien zu heben.

Auch als Käufer aufzutreten sei für die deutschen Banken nicht leicht, was den schwachen Börsenbewertungen geschuldet sei. So könnten sie Aktien kaum als Übernahmewährung einsetzen.

"Von der ganzen Euphorie müssen wir uns trennen", resümierte Weimer mit Blick auf die von vielen in der Branche erhoffte Konsolidierung. Die Banken müssten profitabler werden, sagte er. Zudem forderte er, dass die Regulierung vereinfacht wird und die Institute damit entlastet werden. Wenn es Fusionen geben soll, dann müsse auch politischer Wille da sein.

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September 08, 2021 07:38 ET (11:38 GMT)