-- VSTOXX notiert im Schnitt 35 Prozent niedriger

-- Nettozinseinnahmen steigen um 130 Prozent

-- Ab Q4 wird Simcorp Teil des neuen Segments Investment Management Solutions

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Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse ist auch im dritten Quartal auf Wachstumskurs geblieben. Sowohl die Nettoerlöse wie auch die Ergebnisse stiegen an, die Analystenprognosen wurde aber auf der Ergebnisseite verfehlt. Ein wichtiger Wachstumstreiber waren wie bereits im Vorquartal die hohen Zinseinnahmen auf Kundengelder bei der Tochter Clearstream, was den zyklischen Gegenwind in den Bereichen Wertpapiere und Finanzderivate mehr als ausglich. Den Ausblick für das Gesamtjahr 2023 hob der Börsenbetreiber wegen Konsolidierungseffekten erneut an.

Insgesamt nahm die Unsicherheit auf den Märkten spürbar ab. Gegenüber dem Vorjahresquartal notierte der Volatilitätsindex VSTOXX durchschnittlich 35 Prozent tiefer. Entsprechend niedriger waren auch die Handelsvolumina und die damit einhergehenden Nettoerlöse in den Bereichen Finanzderivate und Wertpapiere. Auch die Volatilität an den Strom- und Gasmärkten nahm zum Vorjahresquartal spürbar ab.

Die Erlöse erhöhten sich im dritten Quartal leicht auf rund 1,19 Milliarden Euro von 1,09 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Damit wurde die Konsensprognose der Analysten von 1,19 Milliarden genau getroffen. Dabei stiegen die Nettozinserträge auf 169 Millionen Euro nach 74 Millionen - ein Anstieg von 130 Prozent.

Das EBITDA kletterte auf 685 Millionen Euro von 642 Millionen. Die Konsensschätzung von 712 Millionen Euro wurde damit nicht erreicht. Das Nachsteuerergebnis stieg auf 400 Millionen Euro von 373 Millionen im Vorjahr - die Marktprognose betrug hier 437 Millionen Euro und wurde mithin verfehlt. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 2,16 Euro je Anteilsschein nach 2,03 Euro.

Die operativen Kosten erhöhten sich im dritten Quartal den weiteren Angaben zufolge auf 505 Millionen Euro von 446 Millionen im Vergleichszeitraum. Analysten hatten im Schnitt Kosten von 476 Millionen Euro prognostiziert.

Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung und des zusätzlichen Beitrags im vierten Quartal der jüngst erworbenen Softwareschmiede Simcorp erhöhte die Deutsche Börse die Prognose der Nettoerlöse für 2023 auf rund 5,0 Milliarden Euro und des EBITDA auf rund 2,9 Milliarden Euro. Der Börsenbetreiber ging bislang davon aus, die bisherigen Prognosespannen für die Nettoerlöse von 4,5 bis 4,7 Milliarden Euro und beim EBITDA von 2,6 bis 2,8 Milliarden zu übertreffen. Im Schnitt erwarten Analysten Nettoerlöse von 4,83 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von 2,89 Milliarden.

Seit dem 29. September 2023 wird Simcorp einschließlich der Tochtergesellschaften in der Gruppe Deutsche Börse vollkonsolidiert. Ab dem vierten Quartal wird das Geschäft von Simcorp dem neuen Segment Investment Management Solutions zugeordnet, in dem zusätzlich die Aktivitäten des bisherigen Segments Data & Analytics berichtet werden. Aus Gründen der Wesentlichkeit wurde auf die anteilige Erfassung von Erträgen und Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des dritten Quartals 2023 verzichtet.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 18, 2023 14:08 ET (18:08 GMT)