Bern (awp/sda) - Die Muttergesellschaft von Sunrise, Liberty Global, will ohne politischen Druck die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei nicht beenden. "Wir würden dadurch einen Wettbewerbsvorteil verlieren", sagte Konzernchef Mike Fries.

Huawei sei bei der Mobilfunktechnologie führend. "Sollte die Politik den Einsatz von Huawei-Hardware verbieten, würden wir uns selbstverständlich daran halten", so Fries im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". Die USA und in der Folge auch Partnerländer haben Huawei vom Ausbau ihrer 5G-Netze ausgeschlossen.

Ihm sei bewusst, dass die Zusammenarbeit mit einem chinesischen Lieferanten ein gewisses Risiko berge, sagte Fries. Aber: "Ein politischer Entscheid käme nicht von heute auf morgen. Notfalls haben wir genügend Kapital, um die Huawei-Komponenten im Netz zu ersetzen."

Börsengang bleibt Option

In Belgien, den Niederlanden und Grossbritannien haben die Tochterfirmen von Liberty Global jüngst die Preise erhöht. In der Schweiz seien Preiserhöhungen "nicht ausgeschlossen", so Fries. "In den vergangenen Jahren haben die Kunden immer mehr Leistung für weniger Geld erhalten. Das kann nicht ewig so weitergehen." Sunrise habe allerdings noch nichts entschieden, sagte Fries.

Mit den Fortschritten der Fusion von Sunrise und UPC ist Fries zufrieden. Man sei auf Kurs. "Die geplanten Synergien konnten wir grösstenteils realisieren."

Vom Investment trennen will sich Fries allerdings noch nicht. "Nein, daran verschwenden wir derzeit keinen Gedanken." Die Fusion sei vor zwei Jahren begonnen worden und "wir haben noch viel vor".

Einen neuerlichen Börsengang mochte er allerdings nur für den Moment "wegen des gegenwärtigen makroökonomischen Umfelds" ausschliessen. "Wenn sich die Lage ändert, könnte das eine interessante Option sein."

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