Er sei "sehr zuversichtlich", sagte Firmenchef und Mitgründer Dominik Richter am Dienstag gegenüber Journalisten. Für viele Menschen gehörten die Kochboxen inzwischen zum Alltag. Zudem gebe es noch großes Potenzial in den USA, wo bisher Kapazitätsengpässe die Neuaufnahme von Kunden verhinderten. HelloFresh könne auch in weitere Länder expandieren. Details will Richter am 10. Dezember auf einem Kapitalmarkttag bekanntgeben. Nach anfänglichen Gewinnen drehte die im MDax notierte Aktie am Vormittag ins Minus. Ein Händler sprach von Gewinnmitnahmen.

Seit Beginn der Corona-Krise spielen dem Anbieter von Kochboxen, die mit Rezepten und abgemessenen Zutaten direkt an die Haustür geliefert werden, geschlossene Restaurants, Ausgangssperren und der Trend zum Homeoffice in die Hände. Mitte Oktober hatte das Berliner Unternehmen seine Jahresprognose zum dritten Mal in diesem Jahr nach oben geschraubt und geht demnach von einer Verdoppelung des Umsatzes aus.

Inzwischen schieben die jüngsten Kontaktbeschränkungen in mehreren europäischen Ländern das Geschäft weiter an, was im laufenden Quartal den Umsatz weiter klettern lassen dürfte. Im dritten Quartal steigerte das in 14 Ländern aktive Unternehmen den Umsatz um gut 120 Prozent auf 970 Millionen Euro, während das bereinigte Betriebsergebnis wegen geringerer Marketingausgaben auf fast 115 Millionen Euro von rund 15 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum sprang. Von Juli bis September tätigten fünf Millionen Kunden fast 20 Millionen Bestellungen bei dem Unternehmen, das vorläufige Zahlen bereits Mitte Oktober veröffentlicht hatte. Die Hälfte der Kunden lebt in den USA, wo HelloFresh seit Längerem als Marktführer vor Blue Apron agiert.