Zürich (awp) - Die niederländischen IGEA Pharma haben gegen die Entscheidung der SIX Exchange Regulation (SER) für eine Dekotierung der Aktien Rekurs eingelegt. Die Bemühungen des neuen Verwaltungsrats seien nicht ausreichend gewürdigt worden.

Laut einer Mitteilung vom Freitagabend hat der neue Verwaltungsrate erst per Ende April 2023 sein neues Amt angetreten. Er habe unverzüglich gehandelt, um die Fortführung der Aktivitäten von IGEA sicherzustellen, wie auch alle Veröffentlichungsfristen einzuhalten.

Die Nachlässigkeiten der vorherigen Geschäftsführung habe aber keine Verkürzung der Fristen möglich gemacht. Der Geschäftsbericht per Ende Juli 2023 sei auch entsprechend den Vorgaben des Verlängerungsgesuchs pünktlich publiziert worden, hob IGEA weiter hervor.

Der Dekotierungsentscheid der Six berücksichtige zudem nicht, was der Verwaltungsrat seit dem Amtsantritt bis zur Publikation des Geschäftsberichts effektiv getan habe. Die Entscheidung sei daher für die Weiterführung der Tätigkeit der Gesellschaft nachteilig, schreibt IGEA weiter. IGEA habe sich daher mit seinen Anwälten dazu entschieden, Rekurs gegen den Entscheid einzulegen.

Prekäre finanzielle Lage

Am 26. Juni habe die SER die Dekotierung sämtlicher Namenaktien der IGEA beim Regulatory Board beantragt, am 3. Juli sei dieses dem Antrag gefolgt. Die Dekotierung soll demnach per 6. November erfolgen. Letzter Handelstag ist der 3. November.

Die SER-Entscheidung, die Aktien nach der Suspendierung nun komplett zu dekotieren, stehe im Zusammenhang mit der finanziellen Lage des Unternehmens. "Gemäss den am 15. Mai 2023 veröffentlichten ungeprüften Kennzahlen ist die finanzielle Situation von IGEA als prekär zu bezeichnen", teilte SER damals mit. Die Zahlungsfähigkeit sei ernsthaft in Frage gestellt und eine Verbesserung unwahrscheinlich.

IGEA habe es in den letzten zwei Jahren zudem versäumt, ihre Jahresabschlüsse fristgerecht vorzulegen und habe wiederholt Fristverlängerungen für die Einreichung und Veröffentlichung ihrer Jahresberichte beantragt.

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