Basel (awp) - Novartis gibt die Einführung der personalisierten Zell-Therapie der nächsten Generation bekannt. Wie der Pharmakonzern am Montag auf dem Hämatologie-Fachkongress ASH mitteilte, werde man T-Charge starten, eine CAR-T-Plattform der nächsten Generation.

Sie soll als Grundlage für verschiedene neue CAR-T-Zelltherapien in der Pipeline von Novartis dienen. Auf dem ASH-Kongress stellte Novartis denn auch erste frühe Daten aus den laufenden Phase-I-Studien mit YTB323 (Anti-CD19) und PHE885 (Anti-BCMA) vor. Dies sind die ersten CAR-T-Zelltherapien, die mit der Plattform entwickelt wurden.

Erste Wirksamkeitsdaten zeigen, dass bei den 15 Patienten die an einer speziellen bösartigen Erkrankung des lymphatischen Systems (diffuses grosszelliges B-Zell-Lymphom; DLBCL) leiden und die eine zweite Dosis von YTB3231 erhielten, nach drei Monaten eine vollständige Ansprechrate von 73 Prozent erzielt wurde. Bei den 11 Patienten mit einer bestimmten Form von Knochenmarkkrebs (multiples Myelom), die die beiden höchsten Dosen von PHE885 erhielten, lag die beste Gesamtansprechrate bei 100 Prozent.

T-Zellen werden bei CAR-T programmiert

Wie Jeff Legos von Novartis im Gespräch mit AWP erklärt, handelt es sich bei CAR-T generell um eine Therapie, bei der die eigenen Immunzellen des Patienten verwendet werden. "Indem wir die Immunzellen des Patienten durch einen Prozess entnehmen, können wir diese T-Zellen expandieren, und wir können diesen T-Zellen eine ganz bestimmte Anweisung geben, wie sie Krebszellen im Körper finden sollen", erläuterte der "Global Head Oncology und Hematology Development".

"Man kann sich das also fast wie eine Art GPS-System vorstellen." Die T-Zellen würden so programmiert, dass man ihnen einen Code oder ein Ziel gibt. Und dieses Ziel ist laut Legos dann ein Rezeptor, der auf hämatologischen Malignomen zu finden ist. "Dann expandieren wir diese Zellen zu Millionen und Abermillionen von Zellen und injizieren sie dann in den Körper des Patienten zurück." Sind die Zellen zurück im Körper des Patienten, machen sie sich auf den Weg, finden den Krebs und nutzen die Kraft des körpereigenen Immunsystems, um den Krebs zu töten.

"Wir haben gesehen, dass diese CAR-T-Therapien die Krebstherapie revolutioniert und dass sie das Leben vieler Patienten auf erstaunliche Weise verändert haben", erklärte der Experte weiter. Allerdings habe es bei der ersten Generation dieser CAR-T-Therapien einige Einschränkungen gegeben. Insbesondere der Herstellungsprozess führte demnach dazu, dass sich die T-Zellen nicht so effektiv verhalten, wie sie es könnten.

"Einer der Hauptvorteile dieser neuen Plattform T-Charge besteht also darin, dass das neue Verfahren den ursprünglichen T-Zellstamm tatsächlich verbessern und erhalten kann."

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