FRIEDRICHSHAFEN (dpa-AFX) - Der Motorenbauer Rolls-Royce Power Systems (RRPS) will angesichts des schwierigen Marktumfelds sparen. "Wir arbeiten hart auf der Kostenseite", sagte Vorstandschef Ulrich Dohle am Montag in Friedrichshafen am Bodensee. Unter anderem werde es bis 2018 in manchen Bereichen bis zu 25 Prozent weniger Führungspositionen geben. Das Unternehmen solle flexibler und agiler werden und vor allem seine Komplexität verringern, sagte Dohle. "Das macht auch bisherige Führungspositionen überflüssig."

Teilweise gebe es Aufhebungsverträge. Konkrete Zahlen wollte Dohle dazu nicht nennen. Dass bei der Neuaufstellung auch Arbeitsplätze angeschaut würden, hatte der Vorstandschef bereits im Dezember angekündigt. Seit 2013 sind bei Rolls-Royce Power Systems - der früheren Tognum AG - indirekt rund 560 Arbeitsplätze abgebaut worden.

Das Geschäftsjahr 2015 sei nicht zufriedenstellend gelaufen, sagte Dohle. Der bereinigte Umsatz sei im Vergleich zu 2014 um 12 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro gesunken. Auch der Gewinn fiel um fast ein Viertel auf 267 Millionen Euro. Grund dafür sei vor allem der niedrige Ölpreis - "was uns sehr, sehr weh tut", sagte Dohle.

Für 2016 erwartet Rolls-Royce Power Systems trotzdem ein leichtes Wachstum. Die Auftragslage sei erfreulich, sagte Dohle. Unter anderem konnte sich der Motorenbauer einen Großauftrag über die Lieferung von 100 Motoren an einen chinesischen Bahnhersteller sichern.

Zudem gründet Rolls-Royce Power Systems derzeit ein Joint Venture mit dem chinesischen Motorenhersteller China Yuchai International, das ab 2017 bis zu 1500 MTU -Dieselmotoren pro Jahr produzieren soll. Dadurch erhoffe man sich einen besseren Zugang zum chineischen Markt, sagte Dohle.

Der Motorenbauer gehört seit 2014 komplett zu Rolls Royce und weist seine Bilanz über die Briten aus./kst/DP/she