FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Jahresauftaktrally zeichnen sich am Donnerstag zur Handelsbeginn wenig veränderte Kurse an Europas Börsen ab. Ob die Rally mit dem bisherigen Schwung weitergehen könne, sei fraglich, so Teilnehmer. Denn im Tagesverlauf habe man eine Fülle von Konjunkturdaten zu verdauen, die jederzeit für eine Richtungsänderung sorgen könnten. Der DAX dürfte bei 14.510 Punkten starten nach einem Schluss von 14.491, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.967 nach 3.974 ab.


   US-Notenbank bleibt entschlossen im Kampf gegen Inflation 

Im Fokus steht aber zunächst das Fed-Protokoll vom Vorabend. Es unterstreiche erneut, dass der Markt die Entschlossenheit der US-Notenbank bei der Inflationsbekämpfung nicht ernstzunehmen scheine, stellen einige Händler mit Besorgnis fest. Denn die Markterwartungen an den finalen Zinshöhepunkt und die Aussagen von Fed-Vertretern dazu lägen weit auseinander. Unter anderem hatte auch Neel Kashkari am Vortag schon einen konkreten Wert von 5,4 Prozent als Zielgröße genannt.

Sehr starke Daten vom US-Arbeitsmarkt wie Jolts-Report und die ISM-Job-Komponente unterstrichen dabei, dass die Fed freie Hand bei Zinserhöhungen hat. Stärker als sonst dürften daher am Nachmittag der ADP-Bericht und die wöchentlichen Erstanträge im Fokus stehen, bevor am Freitag der große monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA ansteht.

In Europa wird hingegen weiter mit Argusaugen auf Inflationsdaten geblickt. So vor allem auf die Erzeugerpreise (PPI) der Eurozone. Sie sollten deutlich unter der Kostenexplosion des Vormonats von plus 30,8 Prozent liegen, um die Märkte weiter zu treiben. Dazu werden auch neue Verbraucherpreise (CPI) aus Italien erwartet. Sie waren zuletzt um 11,8 Prozent angesprungen.

Zuversichtlich für die Weltwirtschaft stimmen indes zwei Einkaufsmanager-Indizes aus China und Hongkong. Beide deuten eine Bodenbildung nach den Belastungen durch die Corona-Ausbreitung an. In Deutschland und den USA werden die Daten der Handelsbilanzen vorgelegt.


   Ryanair erhöht Gewinnprognose 

Mit kräftigen Kursgewinnen bei Ryanair rechnen Händler am Donnerstag. "Eine erhöhte Gewinnprognose hat man ja wie bei anderen Airlines erwartet, aber nicht gleich um 25 Prozent", kommentierte ein Händler. Der Billigflieger hatte bisher 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr in Aussicht gestellt. Nun aber sieht er 1,325 bis 1,425 Milliarden Euro, also rund ein Viertel mehr. Die Aktien könnten damit über 10 Prozent anspringen, vermutet der Händler.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0608        +0,0%     1,0608         1,0607   -0,9% 
EUR/JPY           140,38        -0,1%     140,46         140,12   +0,0% 
EUR/CHF           1,0749        +0,1%     1,0755         1,0769   -0,3% 
EUR/GBP           0,8817        +0,2%     0,8797         0,8815   -0,4% 
USD/JPY           132,33        -0,1%     132,41         132,12   +0,9% 
GBP/USD           1,2031        -0,2%     1,2060         1,2032   -0,5% 
USD/CNH           6,8759        -0,3%     6,8986         6,9014   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        16.812,08        -0,1%  16.821,54      16.868,25   +1,3% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,85        72,84      +1,4%          +1,01   -8,0% 
Brent/ICE          78,73        77,84      +1,1%          +0,89   -8,4% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.853,80     1.855,65      -0,1%          -1,85   +1,6% 
Silber (Spot)      23,65        23,83      -0,7%          -0,17   -1,3% 
Platin (Spot)   1.077,15     1.081,50      -0,4%          -4,35   +0,9% 
Kupfer-Future       3,75         3,74      +0,2%          +0,01   -1,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 05, 2023 02:15 ET (07:15 GMT)