Die Siegfried Gruppe (SIX: SFZN) meldet für das erste Halbjahr 2020 einen Netto-umsatz von 388.1 Millionen Schweizer Franken. Dies entspricht einem Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode von 2.2 Prozent in Lokalwährungen (LW) und einem Rückgang von 1.5 Prozent in Schweizer Franken (Vorjahr 393.9 Millionen Franken). Das Umsatzwachstum wurde trotz der widrigen Umstände und grossen Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie erzielt. Der Core-EBITDA betrug 58.1 Millionen Franken (Vorjahr 66.3 Millionen Franken), entsprechend einer Core-EBITDA-Marge von 15.0 Prozent (Vorjahr 16.8 Prozent). Der Core-EBIT lag bei 31.3 Millionen Franken (Vorjahr 42.0 Millionen Franken). Der Cashflow aus operativer Tätigkeit stieg um 8.4 Prozent auf 45.0 Millionen Franken (Vorjahr 41.5 Millionen Franken), der Free Cashflow konnte auf 17.1 Millionen Franken gesteigert werden (Vorjahr 14.7 Millionen Franken). Dieser Erfolg ist Ergebnis eines vorausschauenden Krisenmanagements bereits seit Januar 2020, klarer interner Kommunikation, strikter Massnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden und eines intensiven Risikomanagements der weltweiten Produktionsaktivitäten, Lieferketten und Sicherheitsbestände von Siegfried.

Siegfried-CEO Dr. Wolfgang Wienand: 'Wir bei Siegfried haben als globales Team die grossen Herausforderungen durch COVID-19 gemeistert und unser Unternehmen auch in anspruchsvollen Zeiten auf Kurs gehalten - immer im Wissen um unsere grosse Verantwortung für unsere Kunden und für Millionen Patienten weltweit. Wir konnten uns dabei auf die hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden an allen unseren Standorten verlassen, die unsere umfassenden COVID-19-Massnahmen diszipliniert mitgetragen haben - dafür mein ausdrücklicher Dank! Die Unterstützung durch die verschiedenen staatlichen Institutionen, die uns als wichtigem Hersteller essentieller pharmazeutischer Produkte nahezu überall Systemrelevanz für die Gesundheitsversorgung zugesprochen haben, war hilfreich. Damit wurden die Voraussetzungen für den Weiterbetrieb unserer Anlagen auch in der Krise geschaffen. Ich bin trotz aller Unsicherheit, die noch immer rund um das Coronavirus und den weiteren Verlauf der Pandemie herrscht, unverändert optimistisch für Siegfried.'

Produktionstätigkeit aufrechterhalten

Die Siegfried Gruppe konnte ihre Produktionstätigkeit trotz verschiedener regional oder national angeordneter Beschränkungen zur Eindämmung von COVID-19 an allen Standorten weitgehend aufrechterhalten. Lediglich der Standort in Nantong (China) hatte im Februar für zwei Wochen auf Grund allgemeiner nationaler Verordnungen einen vollständigen Produktionsunterbruch. Der weit überwiegende Teil der Mitarbeitenden in der Produktion, Logistik und den anderen produktionsnahen und technischen Tätigkeitsbereichen war ununterbrochen in unseren Anlagen, Werkstätten und Labors auf den Standorten tätig. Für die administrativen Teile der Organisation hat Siegfried insbesondere in der frühen Phase der Pandemie gezielt Home Office als Massnahme zur Risikominimierung eingesetzt.

Starke operative Cash-Generierung trotz Coronavirus-Krise - geringeres Umsatzwachstum belastet operatives Ergebnis

Umsätze und Gewinn im ersten Halbjahr wurden deutlich durch COVID-19 beeinflusst. Die Lockdown-Massnahmen haben ganz allgemein zu Verzögerungen in der weltweiten Gesundheitsversorgung geführt. Neben Mehrbedarf bei einzelnen Produkten, die in der Behandlung von COVID-19-Patienten zur Anwendung kommen, und unverändertem Bedarf für den Grossteil unseres Portfolios haben unsere Kunden für einige Produktgruppen ihre Abnahmemengen deutlich verringert, da die zugehörigen Therapien hinter die Akutversorgung von COVID-19-Patienten zurückgetreten und die entsprechenden Verschreibungen gesunken sind. Zudem hat die eigene Produktionsleistung von Siegfried wegen zeitweise erhöhter Absenzraten, hauptsächlich in Folge von vorsorglichen Quarantänemassnahmen, des Unterbruchs in Nantong (China), vereinzelter Verzögerungen innerhalb der Zulieferketten und verspäteter Anlagenreparaturen durch Drittfirmen nicht ganz das ursprünglich geplante Niveau erreicht.

Im Ergebnis konnte die in Erwartung eines spürbar höheren Geschäftsvolumens leicht gesteigerte Kostenbasis (Personalbestand des Unternehmens: 2'496 auf Vollzeit umgerechnete Stellen (FTE) am 30.06.2020 gegenüber 2'407 FTE zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres) nicht im geplanten Umfang absorbiert und in Umsatz und Gewinn übersetzt werden. Dies zeigt sich in einer Bruttogewinnmarge von 18.6 Prozent, die im Vergleich zur ungewöhnlich starken Vorjahresperiode (23.5 Prozent) tiefer ausgefallen ist. Durch kurzfristiges, entschlossenes Kostenmanagement in den produktionsunabhängigen Bereichen (SG&A) ist es jedoch gelungen, diese negativen externen Effekte teilweise zu kompensieren und insgesamt die Profitabilität der Siegfried Gruppe auf einem guten Niveau zu halten. Der unverwässerte Reingewinn pro Aktie betrug 5.21 Franken (Vorjahr 7.47 Franken), der verwässerte Reingewinn pro Aktie lag bei 5.06 Franken (Vorjahr 7.29 Franken).

Die gegenüber der Vorjahresperiode deutlich gesteigerte Cash-Generierung ist in Krisenzeiten entscheidend und beweist die operative Kraft von Siegfried und die Resilienz seines Geschäftsmodells.

Geschäft mit fertig formulierten Produkten wächst stark - Wirkstoffe und Zwischenprodukte stabil

Zurzeit erzielt Siegfried rund drei Viertel seiner Verkäufe mit Wirksubstanzen und Zwischenprodukten und rund ein Viertel mit Fertigformulierungen, bestehend aus aseptischen flüssigen (Vials, Ampullen und Cartridges) und festen Darreichungsformen (Tabletten und Kapseln). Der Umsatz im Bereich fertig formulierter Medikamente (Drug Products) stieg um rund 7 Prozent (in LW), getragen vor allem vom Geschäft mit der aseptischen Abfüllung, für das Siegfried auch in der Zukunft sehr gute Wachstumschancen sieht und aktuell mit mehreren Pharmafirmen eine Zusammenarbeit zur Herstellung aseptischer Fertigprodukte für verschiedene COVID-19-Impfstoffe, die sich noch in der klinischen Entwicklung befinden, evaluiert. Die Verkäufe von Wirksubstanzen (Drug Substances), in 2019 wesentlicher Wachstumstreiber für die Siegfried Gruppe, waren von COVID-19 stärker betroffen, lagen aber immer noch bei knapp 1 Prozent (in LW) über der starken Vorjahresperiode.

Spenden von Desinfektionsmitteln für das Gesundheitswesen

Zur Unterstützung der geforderten Hygienemassnahmen am Arbeitsplatz, aber auch zum Schutz der Mitarbeitenden und ihrer Familien zuhause hat Siegfried schon in der frühen Phase der Coronavirus-Pandemie in ihren Anlagen selbst Desinfektionsmittel hergestellt und zusammen mit wiederverwendbaren Schutzmasken kostenlos verteilt. Darüber hinaus wurden schnell und unbürokratisch grosse Mengen Desinfektionsmittel an örtliche Krankenhäuser und öffentliche Institutionen in den Regionen, in denen Siegfried mit Standorten vertreten ist und in denen diesbezüglich akute Knappheit bestand, gespendet. Dieses Engagement entspricht unserem Selbstverständnis als Unternehmen und als Mitglied und auch Nutzniesser gemeinschaftlicher kommunaler und regionaler Strukturen, die dazu beitragen, dass Siegfried erfolgreich ist.

Siegfried investiert weiterhin in sein globales Produktionsnetzwerk

Auch im ersten Halbjahr 2020 hat die Siegfried Gruppe gezielte Erweiterungsinvestitionen in ihrem Produktionsnetzwerk umgesetzt bzw. mit der Umsetzung begonnen, um die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten und Technologien für das kurz- und mittelfristig erwartete organische Wachstum bereitzustellen. Namentlich sind dies eine grosstechnische Anlage zur Mikronisierung von chemischen Wirkstoffen in Evionnaz (CH), eine Grossanlage zur Hochdruckhydrierung in Zofingen (CH), zusätzliche inkrementelle Investitionen in Kapazität an allen Standorten für Drug Substances in Europa und den USA, neue Abfüllanlagen für aseptische flüssige Drug Products in Hameln (D) und Irvine (USA) sowie eine schrittweise Erhöhung der Produktionskapazitäten für orale feste Drug Products in Hal Far (Malta). Auch zukünftig ist mit Investitionen in beiden Bereichen, sowohl Drug Substances als auch Drug Products, zu rechnen, da Siegfried in beiden Bereichen unverändert attraktive Wachstumschancen sieht und dafür zusätzliche Kapazitäten und Kompetenzen benötigt.

Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2020 und für die mittelfristige Zukunft bestätigt

Trotz des wegen der anhaltenden Coronavirus-Pandemie unsicheren Makroumfelds und der damit einhergehenden deutlich eingeschränkten Prognosefähigkeit rechnet die Siegfried Gruppe für das laufende Geschäftsjahr 2020 unverändert mit einem Umsatzwachstum im unteren einstelligen Prozentbereich (in LW) und, in Erwartung eines stärkeren zweiten Halbjahres, mit einer leichten Ausweitung der Core-EBITDA-Marge. Auch die mittelfristigen Erwartungen werden bestätigt: Wachstum mit dem Markt mit der Ambition, diesen zu übertreffen (in LW). Dies wird sowohl durch weiterhin robustes organisches Wachstum als auch durch die Übernahme anderer Unternehmen, Standorte und Geschäfte erfolgen.

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About Siegfried
Die Siegfried Gruppe ist ein weltweit im Bereich Life Science tätiges Unternehmen mit Standorten in der Schweiz, in den USA, Malta, China, Deutschland und Frankreich. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 833.5 Millionen Schweizer Franken und beschäftigt zurzeit rund 2500 Mitarbeitende an neun Standorten auf drei Kontinenten. Die Siegfried Holding AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (SIX: SFZN).

Siegfried ist sowohl in der Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen (und deren Zwischenstufen) als auch fertiger Darreichungsformen (Tabletten, Kapseln, sterile Vials, Ampullen und Kartuschen) für die Pharmaindustrie tätig und bietet zusätzlich Entwicklungsdienstleistungen an.

Vorbehalte bezüglich Zukunftsaussagen
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Siegfried Holding AG published this content on 20 August 2020 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 20 August 2020 04:17:15 UTC