ZÜRICH (Dow Jones)--Mit Abgaben ist die schweizerische Börse am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Erneut drückten Zinssorgen. In jüngster Zeit hatten mehrere Repräsentanten der US-Notenbank ihre Bereitschaft signalisiert, über einen weiteren Zinsschritt im September nachzudenken. Am Vorabend hatte überdies das Fed-Protokoll die Märkte belastet. Denn eine Mehrheit der Fed-Vertreter hatte sich weiterhin besorgt über die Inflationsrisiken gezeigt. Diese könnten eine weitere Straffung der Geldpolitik erfordern, ging aus dem Protokoll hervor. Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten am Donnerstag gaben solchen Sorgen Nahrung. Hinzu kommen aber auch Konjunktursorgen, befeuert vor allem von der schwierigen Lage der Wirtschaft in China. Dort hat der Vermögensverwalter Zhongzhi darüber informiert, in einer Liquiditätskrise zu stecken.

Der SMI verlor 1 Prozent auf 10.885 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und 1 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 20,41 (zuvor: 17,93) Millionen Aktien.

Geberit sackten nach Quartalszahlen um 5,6 Prozent ab. Analysten äußerten sich nicht begeistert. So hieß es von der Citi, das EBITDA liege nicht nur 22 Prozent unter dem Vorquartal, sondern auch unter ihren Erwartungen. Als Grund sehen die Analysten vor allem die Kombination aus geringeren Volumina und Lohninflation. Als Folge dürften nun die Konsenserwartungen an den Jahresgewinn sinken. Viel hänge nun davon ab, wie sich die Bauzulassungen in Europa über die nächsten Monate entwickeln werde. Dies sei der Hauptkatalysator für die Gewinne im kommenden Jahr.

Alcon (+1,2%) setzten die Aufschläge vom Vortag fort, als starke Geschäftszahlen gestützt hatten. Am Donnerstag stufte JP Morgan die Aktie hoch auf Overweight von Neutral.

Der CEO von Swiss Life Markus Leibundgut muss wegen einer Erkrankung seinen Posten räumen. Interimsnachfolger wird der CFO des Unternehmens, Roman Stein, der seine alte Funktion weiter wahrnimmt. Für die Aktie ging es um 1,1 Prozent abwärts.

Finanzwerte zeigten sich angesichts steigender Renditen weniger anfällig als der Gesamtmarkt. Swiss Re und UBS notierten nur minimal im Minus.

Zykliker tendierten zur Schwäche. Hier verloren ABB 2,7 Prozent und Sika 2,6 Prozent.

Unter den kleineren Unternehmen veröffentlichten Meyer Burger und Schweiter ihre Halbjahresberichte, für die Aktien ging es um 4,7 Prozent nach unten bzw 1,4 Prozent nach oben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/err

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August 17, 2023 11:47 ET (15:47 GMT)