Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte stagnieren am Mittwoch im frühen Handel im Großen und Ganzen. Der DAX notiert kurz nach Handelsstart unverändert bei 13.904 Punkten, auch der Euro-Stoxx-50 notiert mit 3.806 Punkten praktisch auf Vortagsschlussniveau - ebenso der FTSE-100 in London. Eine bessere Eröffnung wird von neuen Inflationszahlen aus Großbritannien verhindert. Mit 10,1 Prozent stieg die britische Inflationsrate im Juli noch stärker als befürchtet und markierte den höchsten Stand seit 40 Jahren. "Die britische Inflationsrate zeigt, dass die Probleme noch nicht vorbei sind", so ein Händler.

Trotzdem bleiben die Perspektiven für den DAX auch nach der Sommerrally von mehr als 1.500 Punkten noch gut: "Die jüngste Entspannung bei den Energiepreisen und die Stabilisierung des Euro oberhalb der Parität machen die europäischen Märkte attraktiver", so ein Marktteilnehmer.

Er verweist auch darauf, dass die Eurozone laut einer Umfrage unter Fondsmanagern aus globaler Sicht den am stärksten untergewichteten Aktienmarkt darstellt. Damit könnten schon kleinere Anpassungen in den Gewichten die Kurse laut Händlern weiter nach oben treiben.

Zudem zeigen die nach wie vor extrem dünnen Umsätze, dass wegen der Sommerferien viele Marktteilnehmer die Sommerrally bisher nicht mitgemacht haben. "Keiner ist dabei", überspitzt es ein anderer Marktteilnehmer. "Allerdings geht die Dynamik verloren, auch wegen der zunehmend überkauften Lage", sagt er.

Impulse dürften noch von den US-Einzelhandelsumsätzen am Nachmittag ausgehen. Nicht überbewerten sollten Marktteilnehmer das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung von Ende Juli, weil seinerzeit der mutmaßliche Inflationshöhepunkt und der Dreh bei den Inflationserwartungen noch nicht absehbar gewesen sei. Das Protokoll wird um 20.00 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht.


   Finanzwerte auf der Gewinnerseite - Gute Zahlen von Swiss Life 

Bei den Sektoren führen Banken- und Versicherungstitel mit Aufschlägen ihrer Stoxx-Subindizes von bis zu 0,8 Prozent die Gewinnerseite an. Dagegen geben Pharma-Aktien sowie Reise- und Freizeitwerte tendenziell etwas nach.

Von "soliden" Geschäftszahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Swiss Life. Zwar hat der Nettogewinn die Erwartungen geringfügig um etwa 1 Prozent verfehlt, wie er sagt. Die anderen Kennziffern lägen aber leicht über den Schätzungen. Der Kurs steigt um 1,8 Prozent.

Am deutschen Markt steigen Deutsche Bank um 1,9 Prozent und Henkel um 1,1 Prozent. Dagegen kommen RWE nach den Aufschlägen vom späten Dienstag um 1,7 Prozent zurück und Eon um 1,4 Prozent.


  Uniper mit stark unter Druck - wie befürchtet hoher Verlust 

In der zweiten Reihe brechen Uniper um mehr als 9 Prozent ein. Wie befürchtet hat Uniper im ersten Halbjahr einen Verlust in Milliardenhöhe gemacht. "Anleger sollten abwarten, wie die Rettung läuft", so der Marktteilnehmer. Daneben sei die Entwicklung des Umfelds mit den Gaspreisen entscheidend.

Jungheinrich legen um 1,8 Prozent auf 27,82 Euro zu, Berenberg hat die Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel auf 38 von 36 Euro erhöht.


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Aktienindex              zuletzt       +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.806,38       +0,0%          1,16         -11,5% 
Stoxx-50                3.690,92       +0,1%          4,42          -3,3% 
DAX                    13.903,50       -0,0%         -6,62         -12,5% 
MDAX                   28.111,20       +0,0%          2,82         -20,0% 
TecDAX                  3.190,64       +0,4%         13,32         -18,6% 
SDAX                   13.213,72       +0,0%          6,39         -19,5% 
FTSE                    7.535,71       -0,0%         -0,35          +1,1% 
CAC                     6.592,89       +0,0%          0,31          -7,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                   absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,02                     +0,05          +1,20 
US-Zehnjahresrendite        2,85                     +0,04          +1,34 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %  Mi, 8:24 Uhr  Di, 17:15 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0160       -0,1%        1,0166         1,0176   -10,6% 
EUR/JPY                   136,92       +0,3%        136,76         136,73    +4,6% 
EUR/CHF                   0,9668       +0,1%        0,9665         1,0515    -6,8% 
EUR/GBP                   0,8399       -0,1%        0,8399         0,8407    -0,0% 
USD/JPY                   134,76       +0,4%        134,51         134,35   +17,1% 
GBP/USD                   1,2099       +0,0%        1,2105         1,2106   -10,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,7857       -0,1%        6,7857         6,8018    +6,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                23.884,91       -0,3%     24.381,77      23.770,15   -48,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  86,77       86,53         +0,3%           0,24   +21,3% 
Brent/ICE                  92,87       92,34         +0,6%           0,53   +24,7% 
GAS                               VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF                 228,10      223,00         +1,0%           2,19  +243,5% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.775,27    1.775,82         -0,0%          -0,56    -3,0% 
Silber (Spot)              20,06       20,14         -0,4%          -0,08   -13,9% 
Platin (Spot)             933,68      938,35         -0,5%          -4,68    -3,8% 
Kupfer-Future               3,61        3,62         -0,5%          -0,02   -18,6% 
YTD zu Vortagsschluss 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 17, 2022 03:48 ET (07:48 GMT)