FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Donnerstagmittag nach unten. Die Investoren, die auf die guten Nachrichten von Pfizer-Biontech und Moderna auf baldige Corona-Impfstoffen gesetzt haben und an der Börse Risiko-Assets gekauft haben, sind inzwischen durch. Nun bleiben allerdings die Corona-Infektionen - wie zu befürchten - weiter hoch. In den USA steigt derweil die Sorge vor weiteren Corona-Lockdowns, da sich der kommende US-Präsident Joe Biden demgegenüber weit weniger verschlossen zeigt als Donald Trump. Am Markt macht sich vor allem die Sorge breit, dass man sich zu früh gefreut und es mit den Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung übertrieben habe. Der DAX verliert 1 Prozent auf 13.066 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent auf 3.447 Punkte nach unten.

Derweil betont die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass auch die jetzt in rascher Folge vorgestellten Impfstoffe nicht dazu beitragen können, die aktuell laufende Corona-Welle zu bremsen. Zudem fürchtet man, dass das traditionelle Thanksgiving-Fest in den USA zu einem Superspreader-Event wird. Akzente könnten zahlreiche Notenbanker-Aussagen setzen. In den USA wird der Philadelphia-Fed-Index für November vorgelegt und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.


   Ausblick von Thyssenkrupp enttäuscht 

Thyssenkrupp verlieren 7 Prozent. Der Verkauf des Blechwerks in Duisburg scheine gescheitert, ein Staatseinstieg bei dem ehemaligen Stahl-Riesen wohl der letzte Ausweg. Das düstere Bild werde von den Jahreszahlen untermauert, die noch einen Tick schlechter als befürchtet ausgefallen sind. Vor allem der Ausblick des Stahlherstellers auf das Jahr 2021 missfalle, heißt es. Für die Citi-Analysten liegt die Prognose für das Jahr 2021 bei EBIT und Cashflow hinter den Erwartungen des Marktes. So bleibt der Unternehmensausblick eines negativen freien Cashflow von 1,5 Milliarden Euro klar unter der Prognose der Citigroup eines positiven freien Cashflow von 0,8 Milliarden Euro.

Für die Aktie des französischen Medien- und Bau-Konglomerat Bouygues geht es um 1 Prozent nach unten. Zwar hat das Unternehmen den Margenausblick auf das zweite Halbjahr erhöht. Doch nachdem die Aktie jüngst einen Lauf von 20 Prozent hatte, werden nun Gewinne mitgenommen.

"Gar nicht mal so schlecht", heißt es in ersten Kommentaren zu den Zahlen von Knorr-Bremse. Insgesamt ist für die Analysten von Warburg die Entwicklung im dritten Quartal solide ausgefallen. Insbesondere beim freien Cashflow habe sich das Unternehmen verbessert. Die Analysten empfehlen, Kursschwächen zum Kauf zu nutzen. Die Aktie legt nach anfänglichen Abgaben nun um 2,3 Prozent zu.


   Beim Konzertveranstalter CTS bricht Umsatz um 92 Prozent ein 

Nach den Neun-Monats-Zahlen verlieren CTS Eventim 5 Prozent. "Dass die Vergangenheit ein Desaster war, weiß jeder", sagt ein Händler mit Blick auf das Umsatzminus von 92 Prozent zum dritten Vorjahresquartal: "Im Prinzip hatten sie ihre Geschäftstätigkeit eingestellt".

Nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung verlieren Kion 7 Prozent. Der Umfang sei mit rund 11 Prozent des Aktienkapitals oder knapp einer Milliarde Euro verkraftbar, heißt es. Allerdings könnte es zu längerem Druck auf die Aktie kommen, da vom 20. November bis 3. Dezember ein Bezugsrechtshandel stattfindet. Der Bezugspreis soll erst am 30. November feststellt werden.

Mit einem Kurseinbruch von 8 Prozent reagieren Wacker Neuson auf den überraschenden Weggang des CEO. "Das ist deutlich mehr als befürchtet und zeigt, wie vergrätzt der Markt über einen Abgang mitten in der Coronakrise ist", sagt ein Händler. Denn immerhin habe CEO Martin Lehner seit 1987 im Unternehmen gewirkt und sei für maßgebliche Weichenstellungen verantwortlich.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.451,69      -0,88        -30,48          -7,84 
Stoxx-50                3.055,83      -0,77        -23,70         -10,20 
DAX                    13.082,60      -0,90       -119,29          -1,26 
MDAX                   28.623,71      -0,61       -175,34           1,10 
TecDAX                  3.007,64      -0,31         -9,30          -0,24 
SDAX                   13.263,89      -0,93       -124,73           6,01 
FTSE                    6.331,83      -0,84        -53,41         -15,34 
CAC                     5.467,63      -0,80        -43,82          -8,54 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,57                    -0,02          -0,81 
US-Zehnjahresrendite        0,85                    -0,02          -1,83 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 8:15 Uhr  Mi, 17:17 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1838     -0,12%        1,1851         1,1868    +5,6% 
EUR/JPY                   123,15     +0,08%        123,17         123,09    +1,0% 
EUR/CHF                   1,0799     -0,02%        1,0796         1,0797    -0,5% 
EUR/GBP                   0,8925     -0,08%        0,8947         0,8923    +5,5% 
USD/JPY                   104,03     +0,19%        103,93         103,71    -4,4% 
GBP/USD                   1,3262     -0,05%        1,3247         1,3301    +0,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,5797     +0,27%        6,5667         6,5574    -5,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                17.666,76     -1,00%     17.729,26      17.822,76  +145,0% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  41,58      42,01         -1,0%          -0,43   -25,8% 
Brent/ICE                  44,06      44,34         -0,6%          -0,28   -28,2% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.862,29   1.873,30         -0,6%         -11,01   +22,7% 
Silber (Spot)              23,99      24,38         -1,6%          -0,38   +34,4% 
Platin (Spot)             947,50     945,00         +0,3%          +2,50    -1,8% 
Kupfer-Future               3,19       3,20         -0,2%          -0,01   +13,0% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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November 19, 2020 06:53 ET (11:53 GMT)