Bangalore/London (Reuters) - In einem zweiten Milliarden-Deal binnen weniger Monate trennt sich Vodafone von seinem schwächelnden Spanien-Geschäft.

Der Finanzinvestor Zegona übernehme die Sparte für fünf Milliarden Euro, teilte der britische Mobilfunker am Dienstag mit. Für das Spanien-Geschäft erhält Vodafone mindestens 4,1 Milliarden Euro in bar. Darüber hinaus will der britische Konzern Vorzugsaktien im Volumen von 900 Millionen Euro verkaufen, die spätestens sechs Jahre nach Abschluss der Transaktion rückzahlbar seien. Die bereits in London gehandelten Aktien fielen daraufhin um bis zu zwei Prozent.

Zegona-Chef Eamonn O'Hare äußerte sich zuversichtlich, Vodafone Spain frisches Leben einhauchen zu können. Allerdings werde es voraussichtlich mehrere Jahre dauern. "Es gibt keine schnelle Lösung. Es wird ein hartes Stück Arbeit."

Der spanische Mobilfunkmarkt ist hart umkämpft. Vodafone ist hinter der spanischen Telefonica und dem lokalen Ableger des französischen Konzerns Orange die Nummer drei in dem Land. Wegen trüber Wachstumsaussichten hatte Konzernchefin Margherita Della Valle die dortige Tochter Anfang des Jahres auf den Prüfstand gestellt. Sie hat auch dem Gesamtunternehmen eine Rosskur verordnet, um die Ertragskraft zu steigern. Dazu fusioniert sie die britischen Mobilfunk-Aktivitäten in einem umgerechnet rund 17 Milliarden Euro schweren Deal mit CK Hutchinson. Außerdem streicht Vodafone 11.000 Stellen, etwa zehn Prozent der Belegschaft. Dennoch fiel die Aktie im Juli zeitweise auf den niedrigsten Stand seit fast 26 Jahren.

(Bericht von Yadarisa Shabong und Paul Sandle; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)