BERLIN/WOLFSBURG (awp international) - Volkswagen will den Ausbau seines Angebots an batteriebetriebenen Elektroautos (BEV) trotz Rückschlägen in der begleitenden Software-Entwicklung und Problemen in China beschleunigen. Konzernchef Oliver Blume nannte die "schnelle Umsetzung unserer BEV-Strategie" am Freitag auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung in Berlin einen der zentralen Punkte und wesentlichen Werttreiber, die er in den nächsten drei Jahren konsequent angehen werde.

Bei E-Fahrzeugen war die Konkurrenz für die Wolfsburger zuletzt deutlich gewachsen - nicht nur durch anhaltende Erfolge des US-Rivalen Tesla , auch durch neue Anbieter auf dem wichtigsten Automarkt China. "In diesem Jahr werden wir die Auslieferungen von E-Fahrzeugen dort voraussichtlich verdoppeln", sagte Blume.

Es gebe bei VW "einen neuen Management-Stil, basierend auf Leistung, Teamgeist und Umsetzung", so Blume. Unter seinem Vorgänger Herbert Diess hatte es insbesondere im Verhältnis zum Betriebsrat häufig gekracht.

Kernthema der Sonderhauptversammlung war der Porsche-Börsengang Ende September. Ein Achtel der Anteile am operativen Geschäft des Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauers werden seither am Finanzmarkt gehandelt. Die Volkswagen-Führung hatte empfohlen, eine separate Ausschüttung von 49 Prozent der Brutto-Gesamterlöse aus dem Börsengang der Porsche-Vorzugsaktien und dem Verkauf von einem Viertel der Porsche-Stammaktien an die Dachgesellschaft Porsche SE zu zahlen. Pro Papier wären das laut vorgegebener Planung 19,06 Euro.

Diskutiert werden dürfte auch über die Wertentwicklung an der Börse. Während die Marktkapitalisierung der Porsche AG mittlerweile auf über 93 Milliarden Euro stieg, lag die VW AG zuletzt bei gerade einmal knapp 80 Milliarden Euro. Die Wolfsburger sind jedoch nach wie vor der Ansicht, dass mittelfristig ein deutlicher Wertzuwachs gelingen kann. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sagte, der Kursanstieg bei Porsche betrage inzwischen 18 Prozent. "Wir freuen uns."/jap/DP/stk