Berlin (Reuters) - Der Chef der Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter VWN Carsten Intra rechnet ungeachtet der derzeitigen Flaute mit einem langfristig starken Wachstum bei Elektroautos.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass es nach einem ersten Schwung einen Dämpfer gebe. "Auf die Euphorie am Anfang folgt ein Innehalten, und danach kommt eigentlich erst das große Wachstum", sagte Intra der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Die derzeitige Diskussion um Technologieoffenheit sei dabei nicht hilfreich. "Ich bin aber davon überzeugt, wenn ich nach vorne blicke, dass Elektromobilität alternativlos ist."

VWN baut den VW-Bus in verschiedenen Varianten, dazu den Transporter Crafter und den Caddy. Bislang hat das Unternehmen aus Hannover nur ein elektrisches Fahrzeug im Angebot, den ID.Buzz. Das soll sich aber ändern: Ab 2028 kommen mit der Space-Plattform elektrische Nachfolger für die gesamte Modellpalette. Auf dieser Plattform soll dann auch der bei Campern beliebte VW-Bus kommen. Intra hält langfristig dabei Batterien mit deutlich höherer Reichweite als derzeit für möglich. Derzeit gebe es noch keine Elektroautos mit einer Reichweite von 1000 oder 1500 Kilometern. "Aber ich denke, das wird sich in den nächsten Jahren entwickeln." Auch VWN werde dann wohl entsprechende Batterien im Angebot haben. "Das muss sicherlich das Ziel sein. Wann es soweit ist, werden wir sehen."

VWN fuhr im ersten Quartal eine Rendite von 9,6 Prozent ein, das sind fast fünf Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist. Intra sagte, die erste Jahreshälfte dürfte stark sein, während es nach dem Auslaufen des T6.1 im zweiten Halbjahr schwieriger werde. Derzeit liegt das Renditeziel von VWN bei mehr als sechs Prozent. Intra hält aber perspektivisch mehr für möglich: "Wenn wir auf die Wettbewerber schauen, glauben wir, dass wir durchaus auch eine zweistellige Rendite erreichen können."

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)