NEW YORK (awp international) - Nach ihrem Fehlstart zu Wochenbeginn haben die US-Aktienmärkte am Dienstag einen Stabilisierungsversuch gewagt. Ihre Sorgen wegen einer möglichen Verschärfung des Handelsstreits zwischen den Vereinigten Staaten und China haben die Investoren indes nicht abgeschüttelt. Der Dow Jones Industrial legte zuletzt um 0,11 Prozent auf 24 280,14 Punkte zu.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Dienstag ebenfalls um 0,11 Prozent auf 2720,11 Zähler nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,34 Prozent auf 7061,75 Punkte.

Im Zwist mit China hatte zuletzt der Wirtschaftsberater des Weissen Hauses, Peter Navarro, für Spekulationen gesorgt. Er hatte gesagt, es gebe keine Pläne, Investitionen von Unternehmen aus speziellen Staaten zu beschränken. Unterdessen verschärfte Chinas Präsident Jinping den Ton gegenüber den USA. Auch das Vertrauen der Verbraucher in den USA ist erschüttert, wie kurz nach Handelsbeginn veröffentlichte Daten zeigen. Demnach hatte sich im Juni die Verbraucherstimmung überraschend stark eingetrübt.

Auf Unternehmensseite ist der Grossumbau bei General Electric (GE) das Thema des Tages. Der Industrieriese sucht mit einer Radikalkur den Weg aus der Krise und will sich künftig nur noch auf die Felder Kraftwerke, Alternative Energien und Luftfahrt konzentrieren. Die Medizintechnik hingegen wird GE ausgliedern und die Öl- und Gastochter Baker Hughes in den kommenden zwei bis drei Jahren verkaufen.

Die GE-Anleger feierten die Pläne: Die Papiere zogen um rund 6,5 Prozent an. Für die Anteilscheine von Baker Hughes ging es um etwas mehr als 1 Prozent hoch. Für die GE-Aktien hatte am Montag die mehr als 100-jährige Mitgliedschaft im Dow geendet. Sie warenvon Walgreens ersetzt worden - das Debüt der Drogerie- und Apothekenkette im Leitindex war allerdings weniger von Erfolg gekrönt: Die Papiere notierten zuletzt mehr als 2 Prozent tiefer.

Die Papiere von Intel litten unter einer skeptischen Analystenstudie und verloren mehr als 2 Prozent. Nach dem abrupten Ausscheiden des Konzernchefs Brian Krzanich gebe es bei dem Chipkonzern nun ein Führungsvakuum, schrieb Experte Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein Research.

Anteilscheine am Motorradbauer Harley Davidson gaben nach dem desaströsen Vortag weiter nach und verloren knapp zwei Prozent. US-Präsident Donald Trump drohte dem Unternehmen nun wegen dessen geplanter Verlagerung von Teilen der US-Produktion im Zuge der EU-Vergeltungszölle mit heftigen Konsequenzen. Zum Wochenstart hatten sich die Anleger bereits in grossem Stil aus den Aktien zurückgezogen, der Kurs war um 6 Prozent in die Knie gegangen.

Überraschend gute Quartalszahlen veröffentlichte das Wohnungsbau-Unternehmen Lennar . Die Aktien schnellten zuletzt um mehr als 5 Prozent in die Höhe./tav/he