Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat angesichts der jüngsten Insolvenzzahlen Reformen zur Entlastung der Wirtschaft gefordert. Nunmehr habe die Zahl der Unternehmensinsolvenzen das Vorkrisenniveau deutlich überschritten. "Die DIHK rechnet mit weiter steigenden Zahlen", sagte DIHK-Mittelstandsexperte Marc Evers. "Die wirtschaftliche Lage ist weiterhin sehr schwierig, Entlastungen von staatlicher Seite etwa bei Steuern sind nicht in Sicht", betonte er. "Sinkende Inflationszahlen und eine stabile Weltwirtschaft geben der Konjunktur hierzulande leider noch keinen Auftrieb."

Strukturelle Probleme wie Fachkräftemangel, weiter hohe Zinsen und im internationalen Vergleich hohe Energiekosten schlügen sich unverändert nieder. Diese Gemengelage bringe für etliche Betriebe existenzielle Herausforderungen. Um diesen Trend zu stoppen und auch umzukehren, brauchten die Unternehmen neben monetären Entlastungen wieder mehr Freiräume, um Chancen zu nutzen. "Das heißt: weniger Bürokratie, schnellere Verfahren, besserer Zugang zu internationalen Märkten", so Evers. Das Statistische Bundesamt hatte bekanntgegeben, dass die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im April um 28,5 Prozent höher lag als im Vorjahresmonat.

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May 08, 2024 04:08 ET (08:08 GMT)