Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tritt am Freitag im frühen Geschäft mehr oder weniger auf der Stelle. Trotz positiver Vorgaben aus den USA, wo die Börsen dank der von Fed-Chef Jerome Powell frisch angefachten Zinssenkungsspekulationen neue Höchststände erreicht haben, trauen sich die Anleger laut Händlern hierzulande nicht aus der Deckung. Vor dem Wochenende wollten sie nicht mehr gross neue Positionen mehr eingehen, heisst es. Hierzulande belasten vor allem die schwächeren Pharma-Schwergewichte.

Die Stimmung wird vermehrt durch Konjunktursorgen etwas getrübt: "Wir haben in den vergangenen Tagen kaum ein Unternehmen gesehen, das sich nicht wegen des Handelsstreits vorsichtig über die zukünftige Entwicklung äussert", sagt ein Händler. "Es scheint, dass sich die Gewinnwarnungen in Europa mehren", so ein anderer Börsianer. Die Hoffnung auf eine Beschleunigung der Konjunktur im zweiten Halbjahr schwinde.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 09.20 Uhr mit 9'857,71 Punkten um 0,12 Prozent tiefer. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt indes um 0,05 Prozent auf 1'516,96 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) ermässigt sich um 0,21 Prozent auf 11'928,28 Punkte. Unter den 30 wichtigsten Aktien ziehen 20 an und zehn geben nach.

Die Pharmawerte drücken den Leitindex in die Verlustzone: Roche verlieren 1,4 Prozent und Novartis 0,7 Prozent. Der letztere Pharmariese hat in der Forschung für einen Wirkstoff gegen Alzheimer einen Rückschlag erlitten. Die gemeinsam mit Amgen und dem Banner Alzheimer Institut betriebenen Studien seien eingestellt worden, weil die möglichen Vorteile für die Patienten die Risiken nicht aufwiegen würden, teilte der Pharmakonzern am Vorabend mit.

Dagegen klettern Swatch um 2,9 Prozent nach oben, nachdem Goldman Sachs den Titel des Uhrenkonzerns auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft hat. Die Aktie sei attraktiv bewertet, heisst es. Rivale Richemont steigt um 0,1 Prozent.

Gefragt sind auch die Grossbankenwerte Credit Suisse (+1,4%) und UBS (+0,9%) sowie die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (+1,1%).

Am breiten Markt ziehen indes EMS-Chemie um 2,9 Prozent an. Zur Eröffnung waren sie kurzzeitig gar um bis zu 7 Prozent angesprungen. Der Spezialchemiekonzern hat die schwächere Konjunktur und die Handelsstreitigkeiten zu spüren bekommen und weniger umgesetzt, aber den EBIT dennoch leicht gesteigert.

Stadler Rail gewinnen 1,6 Prozent. Das Eisenbahnunternehmen hat eine Ausschreibung der Mailänder Verkehrsbetriebe für eine Lieferung von bis zu 80 Strassenbahnen gewonnen.

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