Zürich (awp) - Einmal mehr sind die Kurstafeln an der Schweizer Börse tiefrot gefärbt. Der Ausverkauf geht nach der kurzen Pause am Mittwoch am Donnerstag weiter. Die Sorge um die wirtschaftlichen Folgen des sich weiter ausbreitenden Coronavirus hat Investoren fest im Griff. "Die aktuellen Verluste sind keine Korrektur des jüngsten Rally, sondern spiegeln vielmehr die Angst um die Auswirkungen des Virus auf die Unternehmensgewinne", kommentiert ein Händler.

Nachdem kürzlich schon Apple seine Prognosen angepasst hatte, folgte nun Microsoft und kassierte die Umsatzerwartungen. In beiden Fällen machen die Technologiekonzerne die nicht absehbaren Auswirkungen des Virus auf die Lieferketten verantwortlich. "Die jüngste Korrektur scheint drastisch. Zieht man aber in Betracht, dass die Aktienmärkte das Risiko des Coronavirus zuvor deutlich unterschätzt hatten und die Konsequenzen für die Weltwirtschaft ungewiss sind, kommen die Kursverluste nicht überraschend", fasst ein weiterer Experte das aktuelle Geschehen zusammen.

Der SMI sackt gegen 9.20 Uhr um 1,31 Prozent ab auf 10'374,97 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, verliert 1,37 Prozent auf 1'586,17 und der umfassende SPI um 1,46 Prozent auf 12'517,94 Zähler. Auch in Europa setzt sich der Abwärtstrend fort.

Gegen den Trend halten sich unter den Blue Chips nur LafargeHolcim (+0,8%) nach Zahlen im Plus. Wie der Konzern mitteilte, wurden 2019 die Wachstumsziele erreicht und der Gewinn deutlich gesteigert.

Derweil werden die Aktien von Kühne+Nagel (-5,1%) ans Ende der Kurstafel durchgereicht. Der Logistikdienstleister hat zwar erneut einen höheren Rohertrag und Reingewinn erzielt, die Erwartungen aber teilweise verfehlt. Es ist aber vor allem der um ein Drittel gekappte Dividendenvorschlag, der schlecht ankommen dürfte, heisst es etwa bei der UBS.

Die Aussagen von Microsoft und eine mögliche Verzögerung beim neuen iPhone von Apple strahlen auf AMS (-3,9%) und Temenos (-2,1%) ab.

hr/rw