Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Mittwoch im frühen Geschäft schwächer. Es mangele an klaren Vorgaben aus den USA, heisst es am Markt. Zudem bewegten sich die Anleger weiterhin in einem Spannungsfeld zwischen Konjunktursorgen und Inflationshoffnungen, sagte ein Händler. Daher sei der Markt auf Richtungssuche. Punktuell sorgten allerdings die zahlreichen Unternehmensergebnisse für Bewegung.

Impulse für eine klarere Richtung erhoffen sich die Marktteilnehmer von Konjunkturzahlen. Im Laufe des Tages werden der deutsche Ifo-Geschäftsklima- und der Philadelphia-Fed-Index veröffentlicht. Zudem nähmen die Anlegern nun verstärkt die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche in den Blick, heisst es weiter. Während die Anleger beim Fed auf eine Drosselung der Zinserhöhung hoffen, hat die EZB den Erwartungen auf eine weniger restriktive Geldpolitik mehrfach eine klare Absage erteilt.

Der SMI notiert gegen 9.18 Uhr um 0,33 Prozent tiefer auf 11'368,20 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,38 Prozent auf 1766,85 und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 14'606,99 Zähler. Im SLI stehen sich 11 Gewinner und 19 Verlierer gegenüber.

Im Fokus bei den Blue Chips stehen Lonza (-3,1%). Der Pharmazulieferer hat die Markterwartungen mit dem Ergebnis 2022 zwar übertroffen und erhöht die Dividende. Aber dafür hat er die Wachstumsprognose gesenkt. Dies könne auch durch die überraschende Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms nicht ganz ausgeglichen werden, meinte ein Händler.

Auch die Aktien von Givaudan (-0,8%) werden nach Zahlen verkauft. Der Aromen- und Duftstoffkonzern ist weniger stark als erwartet gewachsen. Zudem hat er gegen Jahresende hin an Schwung verloren und die Profitabilität ging trotz Preiserhöhungen zurück.

Sonova (-2,4%) stehen nach einer Ratingsenkung auf "Underperform" von "Buy" durch Jefferies unter Druck

Auf der anderen Seite fallen die Versicherer Swiss Life, Zurich und Swiss Re sowie die zyklischen ABB, Holcim und Sika mit Gewinnen von bis zu einem halben Prozent auf.

Im breiteren Markt legen Mikron (+4,5%) und Emmi (+0,7%) nach Zahlen zu. Landis+Gyr (-5,9%) büssen deutlich an Wert ein. Das Messtechnikunternehmen hat die Prognosen für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt.

Auch Rieter (-3,5%) sind deutlich tiefer. Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter hat 2022 massiv weniger Bestellungen erhalten als im Vorjahr. Dagegen stieg der Umsatz stärker als erwartet. Aber das Unternehmen erwartet weniger Betriebsgewinn für 2022. Auch GAM (-2,5%) verlieren nach schwachen Vorabzahlen.

pre/uh