Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag im frühen Handel leichter. Negative Vorgaben aus Asien und nachgebende US-Aktienfutures stimmten die Anleger zu Beginn der Bilanzsaison vorsichtig, sagt ein Händler. Die Anleger wollten sich wohl vergewissern, dass die Firmen auch wirklich starke Ergebnisse liefern, bevor sie sich neu engagierten. Der Ergebnisreigen geht mit den am Freitag in den USA erwarteten Bankergebnissen so richtig los. Hierzulande haben nach Sika und VAT am Vortag mit Geberit, Bossard, SFS und Swissquote weitere Firmen erste Angaben zum Vorjahr gemacht.

Dagegen scheint laut Händlern - zumindest vorläufig- die US-Inflation vom Vortag verdaut zu sein, heisst es am Markt. Die Teuerung sei mit 7 Prozent zwar sehr hoch, aber in den Märkten wohl bereits weitgehend eingepreist gewesen. Der Markt habe sich offenbar mit der Tatsache arrangiert, dass es 2022 bis zu vier Zinserhöhungen des Fed geben werde.

Der SMI fällt um 09.20 Uhr um 0,25 Prozent auf 12'638,52 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,20 Prozent auf 2033,59 und der breite SPI 0,18 Prozent auf 16'067,59 Zähler ein. 19 schwächeren SLI-Werten stehen zehn stärkere gegenüber. Swiss Life sind unverändert.

Bei den Bluechips führen die Aktien von Geberit (-1,9%) die Verlierer an. Der Sanitärtechnikkonzern hat 2021 den Umsatz um 15,9 Prozent auf einen neuen Rekordstand von auf 3,46 Milliarden Franken gesteigert. Der Umsatz lag damit im obersten Bereich der Erwartungen der Analysten. "Einmal mehr zwar ein gutes aber eben kein klar besser als erwartetes Ergebnis", sagt ein Händler und spricht von Gewinnmitnahmen.

Deutlich tiefere Kurse verzeichnen zudem die Aktien von Adecco (-1,9%) und von Logitech (-1,3%).

Auf der anderen Seite stehen Finanzwerte wie Zurich, CS, Julius Bär und UBS mit Gewinnen bis zu 0,5 Prozent.

Zu den Gewinnern zählen auch Temenos (+0,4%), AMS (+0,3%) und VAT (+1,6%), was unter anderem an den Kursgewinnen der US-Technologieaktien liegen könnte. Bei VAT wirkten zudem die am Vortag für 2021 veröffentlichten starken Zahlen noch nach. AMS helfe, dass die Credit Suisse laut Händlerangaben die Abdeckung mit dem Rating "Outperform" und einem Kursziel von 17,60 Franken aufgenommen hat.

Deutlich tiefer gehandelt sind zudem Swissquote (-2,8%), bei denen es nach den guten Angaben zum Geschäftsgang im Vorjahr zu Gewinnmitnahmen komme. "Leicht über den Erwartungen reicht nicht, wenn die Aktie letztes Jahr 123 Prozent zugelegt hat", meint ein Marktbeobachter.

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