Zürich (awp) - Am Gründonnerstag, dem letzten Handelstag vor den Osterfeiertagen, zeigt sich der Schweizer Aktienmarkt in guter Stimmung. Die Kurse ziehen weiter an, wenn auch nur wenig. Der Markt erhalte am letzten Handelstag im ersten Quartal noch ein wenig Unterstützung von Anlegern, die noch auf den Zug aufspringen wollten, sagt ein Händler. Das Geschäft verlaufe aber in ruhigen Bahnen. "Man merkt , dass viele Marktteilnehmer sich vorzeitig in das lange Osterwochenende verabschiedet haben."

Nach wie vor seien Geldpolitik und Zinssenkungserwartungen der Haupttreiber für die Märkte. Dazu komme die Hoffnung, dass sich die US-Wirtschaft bei sinkender Inflation weiterhin gut entwickelt. Doch vor Konjunkturzahlen, die in den heute und morgen veröffentlicht werden, sei eine gewisse Vorsicht zu spüren, so Händler. Im Fokus steht dabei der PCE-Index im Fokus, das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmass. Dieses wird am Freitag veröffentlicht, wenn die in den USA und in der Schweiz kein Börsenhandel stattfindet. Damit können die US-Anleger erst am Montag und diejenigen in der Schweiz erst am Dienstag darauf reagieren.

Der Leitindex SMI steigt bis um 11.15 Uhr um 0,10 Prozent auf 11'717,17 Punkte. Damit steuert der SMI auf ein Plus im ersten Quartal von gut 5 Prozent zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,15 Prozent auf 1921,83 und der breite SPI 0,17 Prozent auf 15'426,50 Zähler. Im SLI legen 19 Titel zu und elf geben nach.

Die Blue Chips werden von den Aktien von Lonza (+1,2%) angeführt. Der Pharmaauftragsfertiger wurde in den vergangenen Tagen mit positiven Analystenempfehlungen eingedeckt. Nun hat auch Kepler Cheuvreux die Aktie zum Kauf empfohlen und das Kursziel erhöht. Auslöser der jüngsten Hausse war der kürzliche Kauf einer Fabrik des Pharmakonzern Roche (GS: +0,6%) in den USA. Mit Novartis (+0,6%) rückt ein weiterer Gesundheitswert vor, was auch den SMI stützt.

Gefragt sind Sandoz (+1,2% auf 26,93 Fr.), die sich damit weiter in der Spanne zwischen der Erstnotiz von 24 Franken und dem Hoch bei 30 Franken auf und ab bewegen.

Zu den Top Ten der Bluechips zählen zudem Swatch (+1,2%). Händler verweisen auf eine im Vergleich zu Mitbewerbern günstige Bewertung und die jüngsten Erfolge mit der "Moon Swatch", mit denen der Uhrenhersteller wieder stärker auf sich aufmerksam mache. Auch die Papiere des Rivalen Richemont (+0,6%) ziehen etwas an.

Logitech (+0,9%) holen einen Teil des Vortagesverlusts von 3 Prozent auf. Die PS des Goldhasenherstellers Lindt & Sprüngli (+0,9%) werden vor Ostern ebenfalls teurer.

Gewinne verbuchen zudem die Anteile der zyklischen Holcim (+0,7%). In zahlreichen Kommentaren beurteilen Analysten die neue Strategie sehr wohlwollend. Derzeit notiert die Aktie, die "jahrelang fast nur rumgelegen ist", wie ein Händler meint, auf dem höchsten Stand seit 2008. Etwas höher stehen ABB (+0,1%). Der Elektrotechnikkonzern startet nächste Woche sein Aktienrückkaufprogramm.

Uneinheitlich zeigen sich die Finanzwerte. Während Partners Group (+0,7%) und Zurich (+0,4%) höher bewertet werden, geben Swiss Life (-0,3%), Swiss Re (-0,6%) und UBS (-1,6%) nach. Swiss Re litten darunter, dass HSBC das Rating für den Rückversicherer auf "Hold" von "Buy" reduziert hat. Bei Swiss Life und UBS sprechen Händler von Gewinnmitnahmen nach dem starkem Kursanstieg. UBS hat zudem den Geschäftsbericht veröffentlicht.

Zudem fallen Sika (-1,2% oder 3 Fr.) auf. Der Titel wird allerdings ex-Dividende von 3,30 Franken je Aktie gehandelt.

Auf den hinteren Rängen fallen MCH Group (-1,6%) nach Zahlen negativ auf. Auch Varia US (-0,3%) sind nach Zahlen etwas tiefer.

Gefragt sind dafür Avolta (+4,0%). Der Reisedetailhändler hat acht neue F&B-Konzessionen (Food&Beverage) am indischen Flughafen Noida erhalten. Zudem hat Moody's hat das Kreditrating für das Unternehmen auf "Ba2" von zuvor "Ba3" erhöht.

pre/tv