Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag nach einem schwachen Vorwoche zumindest stabilisiert. Zu Beginn des Handels hatten sich die Anleger sogar noch auf eine Kurserholung eingelassen. Sinkende Notierungen beim Dow Jones Industrial liessen am Nachmittag aber die Gewinne wieder abschmelzen. In den Wochen davor hatten die Wirtschafts- und Immobilienprobleme Chinas und Bedenken, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins doch noch weiter anheben könnte, die Börsen rund um den Globus belastet.

Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik in den USA könnte es Ende der Woche geben, wenn in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming das alljährliche Notenbanker-Treffen stattfindet. Die weiteren Aussichten für die Aktienmärkte werden aber eher zurückhaltend eingeschätzt, zumal die grundsätzlichen Sorgen vor einer stärker schwächelnden Konjunktur in China nicht entschärft werden konnten. Zwar hatte die chinesische Zentralbank einen ihrer Referenzzinssätze gesenkt, damit aber enttäuscht, weil der Schritt die Erwartungen verfehlte. China leidet unter einer schweren Immobilienkrise.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss zu Wochenbeginn 0,09 Prozent höher auf 10'848,34 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,03 Prozent auf 1706,76 und der breite SPI um 0,05 Prozent auf 14'307,85 Punkte vor. Innerhalb des SLI hielten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Zulegen konnten verschiedene Aktien aus dem Gesundheitsbereich wie Alcon (+1,4%), Sonova (+0,9%) oder Straumann (+0,4%). Erstere setzten damit den Aufwärtstrend der vergangenen Woche im Anschluss an die Halbjahreszahlen fort. Im Pharmasegment setzten sich Novartis (+0,7%) von Roche (-0,3%) ab.

Zum freundlichen Gesamtmarkt trugen auch die grosskapitalisierten Nestlé-Aktien bei, die sich um 0,3 Prozent verteuerten. Die defensiven Schwergewichte waren in der Vorwoche mit einem beinahe gehaltenen Kurs die beste SMI-Aktie.

Ganz an die Spitze der Blue Chips setzten sich AMS Osram (+2,7%); gesucht waren auch Logitech (+0,4%) und VAT (+0,6%). Technologiewerte gelten als besonders empfindlich, was steigende Zinsen betrifft, und haben entsprechend Nachholbedarf.

Gesucht waren auch die beiden Luxusgüter-Aktien Richemont (+0,5%) und Swatch (+0,2%). Die Papiere hatten in den vergangenen Wochen unter den sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten in China gelitten - Asien zählt zu den Schlüssel-Absatz-Regionen für Luxus.

Die im Tagesverlauf zunehmend wachsende Verlierergruppe sah vor allem Abgaben bei den baunahen Werten Holcim (-1,7%), Geberit (-0,3%), Sika (-1,1%) und Schindler (-0,6%). Für Geberit haben im Anschluss an die Halbjahreszahlen von letzter Woche weitere Banken das Kursziel gesenkt.

Im breiten Markt knüpften DocMorris (+5,4%) an die starke Entwicklung der Vorwoche nach Zahlen an, während Gurit (+1,1%) zumindest einen Teil der Verluste der Vorwoche wieder aufholen. Bei DocMorris hat sich der Kurs seit Mitte Juni damit mehr als verdoppelt und auch mit Blick auf die letzten 12 Monate steht nun wieder ein positives Vorzeichen zu Buche.

U-Blox (+1,5%) erholten sich zaghaft vom Absturz um beinahe 19 Prozent vom Freitag. Indes haben am Montag die Banken UBS und Vontobel sowie Research Partners die Kursziele für den Titel nach unten angepasst.

Nach Zahlen standen Aluflexpack (-2,3%) unter Druck, während die Titel der Immo-Gesellschaft Epic Suisse um 1,0 Prozent anzogen.

ra/tv