Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürften die Anleger am Dienstag einen Gang hinunterschalten. Nach dem neuen Rekordhoch am Vortag sei mit einer Verschnaufpause zu rechnen, heisst es am Markt. Dies umso mehr, weil sich die Anleger wieder stärker um die Ausbreitung der Deltavariante des Coronavirus sorgten, heisst es am Markt. In einigen Städten Chinas kam es deswegen wieder zu Lockdown-Massnahmen. Dass die Pandemie der globalen Wirtschaft wieder Gegenwind gibt, hätten die jüngsten Einkaufsmanagerindizes aus den USA und China gezeigt, die am Vortag unter den Erwartungen ausgefallen waren.

Die Anleger dürften sich aber auch zurückhalten, weil im Laufe der Woche zahlreiche Konjunkturzahlen veröffentlicht werden. Dabei steht der monatliche Bericht zum US-Arbeitsmarkt im Zentrum des Interesses. Denn die US-Notenbank macht eine Änderung ihrer ultralockeren Geldpolitik unter anderem von einer klaren Verbesserung des Arbeitsmarktes abhängig. Erste Hinweise dazu werden am Mittwoch erwartet, wenn der Bericht der privaten Arbeitsagentur ADP veröffentlicht wird. Heute stehen zudem die Auftragseingänge der US-Industrie auf dem Terminplan.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,22 Prozent höher mit 12'197,79 Punkten. 16 der 20 SMI-Werte werden allerdings tiefer indiziert. Dabei belaufen sich die Einbussen auf lediglich 0,1 bis 0,2 Prozent.

Getragen wird der Markt von den Pharmaschwergewichten Novartis (+0,9%) und Roche (+0,5%). Der Pharmakonzern darf gemäss der US-Zulassungsbehörde FDA nach einer vorübergehenden Unterbrechung seine klinischen Studien mit dem Mittel OAV-101 zur Behandlung von Patienten mit spinaler Muskelatrophie fortsetzen.

Auch bei Roche hilft die FDA: Diese gewährt dem Mittel Tecentriq für eine bestimmte Indikation ein beschleunigtes Zulassungsverfahren.

Bei ABB (+0,4%) dürfte die bestätigte Kaufempfehlung von Goldman Sachs Schützenhilfe leisten. Die US-Bank hat das Kursziel auf 45 von 44 Franken angehoben.

Auf den hinteren Rängen fallen Oerlikon (+4,4%) auf. Der Industriekonzern hat im ersten Halbjahr Umsatz und Auftragseingang stärker als vom Markt erwartet gesteigert und die Guidance für das ganze Jahr erhöht.

Auch Galenica (+3,2%) profitiert von guten Zahlen im ersten Semester 2021. Auch der Apotheken- und Gesundheitskonzern hat seine Prognose für 2021 erhöht.

Dufry werden um 1,9 Prozent höher indiziert. Der Reisedetailhändler Dufry verlängert seine Konzession mit dem Santiago International Airport in der Dominikanischen Republik und erhält dabei noch etwa 40 Prozent mehr Verkaufsfläche.

pre/kw