Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit nur noch geringen Abgaben zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstagmittag. Der DAX kann sich mit einem kleinen Minus von 0,1 Prozent auf 17.700 Punkte knapp behaupten, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 4.905 Punkte nach. Damit können die Indizes die Rally-Gewinne der vergangenen Wochen weiterhin mehr oder weniger verteidigen. Händler sprechen angesichts wichtiger Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf, der Anhörung von Fed-Präsident Jerome Powell im US-Kongress sowie der EZB-Sitzung am Donnerstag aber auch von einem zurückhaltenden Geschäft.

Etwas enttäuscht reagiert der Markt auf das chinesische Wachstumsziel. China peilt für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5 Prozent an. "Damit würde das Wachstum etwa im Bereich der Jahre 2023 und 2024 liegen", so der Vermögensverwalter QC Partner. Das könnte laut Händlern ein Grund für die Schwäche der Autotitel sein, die auch ein besseres Abschneiden der Leitindizes verhindern. Der Stoxx-Branchenindex verliert 0,7 Prozent. Einen weiteren Grund sehen Marktteilnehmer in schwachen Zahlen von Schaeffler. Diese fallen um 4,0 Prozent. Im DAX verlieren VW 2,0 Prozent, Porsche AG 1,6 Prozent, BMW 1,1 Prozent und Mercedes-Benz 0,6 Prozent.

Auf der Gewinnerseite erholen sich Fresenius um 3,6 Prozent und Henkel um 1,6 Prozent. RWE steigen um gut 3 Prozent. Airbus gewinnen mit den anhaltenden Problemen von Boeing 1,3 Prozent. Im MDAX können sich Fresenius Medical Care um 8,8 Prozent erholen.

In Europa legen Thales nach ihren Geschäftszahlen um 8,1 Prozent zu. Daneben sind aber auch europaweit eher defensive Werte wie die Versorger gefragt, ihr Branchenindex steigt um 1 Prozent.

In den USA ist "Super Tuesday", und damit der Höhepunkt der Vorwahlen in den USA. Es gilt an der Börse als ausgemacht, dass das Duell der Kandidaten erneut Joe Biden gegen Donald Trump heißen wird. Dabei scheint Trump momentan die Nase vorn zu haben. Volkswirte spitzen die Bleistifte und eruieren, was eine erneute Präsidentschaft Trumps für Auswirkungen auf Europa und den Rest der Welt haben dürfte.


   Qualität der Bayer-Zahlen überzeugt nicht 

Nach Vorlage von Geschäftszahlen und Ausblick von Bayer verliert die Aktie 0,7 Prozent. Bayer habe ein bereinigtes EBITDA von 3.023 Millionen Euro für das vierte Quartal 2023 gemeldet, ein Plus von 25 Prozent gegenüber der eigenen Erwartung, so Jefferies. Allerdings betrage das Plus nur 2 Prozent, wenn andere positive Effekte wie Bonusrückstellungen berücksichtigt würden. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 liege bei etwa 46 bis 48 Milliarden Euro Umsatz im Vergleich zu den Erwartungen von 47,3 Milliarden.

Nach Geschäftszahlen zum vierten Quartal gewinnen Ströer 5,2 Prozent. Umsatz und EBITDA hätten sich, wie vom Konsens erwartet, entwickelt, heißt es im Handel. Allenfalls das Ergebnis nach Steuern weise eine Abweichung auf. Der Ausblick wiederum lese sich aber leicht positiv. Ströer rechnet mit einer Konzern-Umsatzentwicklung, die deutlich über dem organischen Erlöswachstum des abgelaufenen Jahres (plus 7,5 Prozent) liegt.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.904,86        -0,2%         -8,06      +8,5% 
Stoxx-50                4.306,48        -0,2%         -9,48      +5,2% 
DAX                    17.699,84        -0,1%        -16,33      +5,7% 
MDAX                   26.035,91        +0,2%         48,54      -4,1% 
TecDAX                  3.437,13        -0,1%         -2,43      +3,0% 
SDAX                   13.759,35        -0,2%        -25,78      -1,4% 
FTSE                    7.640,60        +0,0%          0,27      -1,2% 
CAC                     7.956,08        -0,0%         -0,33      +5,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,36                      -0,04      -0,21 
US-Zehnjahresrendite        4,19                      -0,03      +0,31 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Di, 8:07 Uhr  Mo, 18:19   % YTD 
EUR/USD                   1,0853        -0,0%        1,0849     1,0860   -1,7% 
EUR/JPY                   163,26        -0,0%        163,25     163,45   +4,9% 
EUR/CHF                   0,9617        +0,1%        0,9610     0,9605   +3,6% 
EUR/GBP                   0,8556        +0,0%        0,8557     0,8554   -1,4% 
USD/JPY                   150,42        -0,0%        150,49     150,50   +6,8% 
GBP/USD                   1,2687        -0,0%        1,2678     1,2697   -0,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,2126        +0,0%        7,2110     7,2082   +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                66.625,80        -2,0%     67.170,81  67.040,24  +53,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,44        78,74         -0,4%      -0,30   +8,4% 
Brent/ICE                  82,66        82,80         -0,2%      -0,14   +7,7% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  27,63        26,70         +3,5%      +0,93  -20,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.124,57     2.114,52         +0,5%     +10,05   +3,0% 
Silber (Spot)              23,96        23,90         +0,2%      +0,06   +0,8% 
Platin (Spot)             888,35       898,55         -1,1%     -10,20  -10,5% 
Kupfer-Future               3,86         3,86         +0,2%      +0,01   -1,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 05, 2024 06:59 ET (11:59 GMT)