Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ERDGASSPEICHER - Die Erdgasspeicher in Deutschland füllen sich. "Aktuell überwiegen in Deutschland insgesamt die Einspeicherungen die Ausspeicherungen, der Füllstand der Speicher steigt also im Moment", sagte Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Energien Speichern (INES). Das trifft nach Angaben Bleschkes auch auf die Gasspeicher in Deutschland zu, die von der russischen Gazprom-Gruppe betrieben werden. Dort steige der Füllstand seit dem 6. November. Dies "könnte ein Indiz dafür sein, dass die Ankündigung von Einspeicherungen nun operativ umgesetzt wird", so Bleschke. INES repräsentiert nach eigenen Angaben mit 14 Mitgliedsunternehmen über 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten. (Handelsblatt)

KONJUNKTUR - Die "Wirtschaftsweisen" sehen bedeutsame Risiken für die Entwicklung der Konjunktur in Deutschland. Dazu gehören länger andauernde Lieferengpässe sowie ein erneut stark aufflammendes Pandemiegeschehen im Winter, wie aus dem Jahresgutachten hervorgeht. Es wird am Mittwoch in Berlin vorgestellt. Temporäre Preistreiber könnten jetzt zu andauernder Inflation führen. Der Sachverständigenrat will demnach seine Wachstumsprognose für dieses Jahr senken. Die Wirtschaftsleistung werde 2021 um 2,7 Prozent zulegen. Im März hatten die Ökonomen noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 3,1 Prozent gerechnet. (Süddeutsche Zeitung)

ENERGIEWENDE - Die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert fordert angesichts der starken Gaspreis-Schwankungen mehr Fördermaßnahmen für Gebäudedämmungen. "Den Menschen muss geholfen werden, Energie einzusparen, insbesondere durch die stärkere Förderung der energetischen Gebäudesanierung", sagte die DIW-Expertin. "Die beste Antwort auf fossile Erdgas-Preissteigerung ist eine beschleunigte Energiewende, mit mehr Energiesparen und erneuerbare Energien", betonte Kemfert. "Um Menschen mit niedrigen Einkommen zu entlasten, sollten die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung pro Kopf an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgegeben werden", forderte die Ökonomin. (Augsburger Allgemeine)

STRAFZINSEN - Die Zahl der Banken, die Negativzinsen für Spareinlagen von Privatkunden verlangen, hat sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. 413 Geldinstitute erheben derzeit sogenannte Verwahrentgelte, wie aus einer Statistik des Vergleichsportals Verivox hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Ende 2020 waren es demnach lediglich 178 Banken und Sparkassen, die Negativzinsen erhoben haben. Die Dunkelziffer dürfte nach Verivox-Angaben sogar noch höher liegen. (Funke Mediengruppe)

ZAHLUNGSVERKEHR - Mit der European Payment Initiative (EPI) wollen sieben EU-Staaten, darunter Deutschland, die Bezahlungssysteme europaweit harmonisieren. Italien fehlt bei den Unterstützern der Finanzierungspläne, obwohl auch die Unicredit zu den EPI-Mitgliedern gehört. Neben den großen drei - Deutschland, Frankreich, Spanien - machen sich auch die Niederlande, Polen, Finnland und Belgien in einem Positionspapier für EPI als einheitliches europäisches Zahlungssystem stark. (Börsen-Zeitung)

LIECHTENSTEIN - Liechtenstein ist nach Ansicht von Regierungschef Daniel Risch keine Steueroase mehr - zumindest "nicht im Sinne von Schwarzgeldversteck und Geldwäsche". Das Fürstentum habe seit dem bis dato letzten großen Steuerskandal vor 13 Jahren "tiefgreifende Reformen durchgezogen" und kooperiere international in Steuerfragen, sagte er. Zugleich kritisierte Risch die von 2023 an geltende globale Mindeststeuer von 15 Prozent für Konzerne ab 750 Millionen Euro Umsatz. Sie schmerze ihn "fast körperlich", weil dadurch Wettbewerb unterlaufen werde. Liechtenstein, das aktuell 12,5 Prozent erhebt, werde die Vorgabe jedoch umsetzen. (Süddeutsche Zeitung)

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November 10, 2021 00:48 ET (05:48 GMT)