LEVERKUSEN/ST. LOUIS (awp international) - Der Bayer -Konzern hat Medienberichten über angeblich neue drohende US-Klagen gegen Monsanto wegen dessen Unkrautvernichters Dicamba widersprochen. "Bayer stellt klar, dass es sich bei diesen Klagen - die sich ausser gegen Monsanto auch gegen verschiedene andere Unternehmen im Landwirtschaftssektor richten - nicht um einen neuen Sachverhalt handelt", teilte der Konzern am Freitag mit. Die Klagen seien seit längerem bekannt.

"Nach aktuellem Kenntnisstand von Bayer sind im Zusammenhang mit Dicamba in den USA insgesamt 37 Klagen mit 181 Klägern anhängig", heiss es. Monsanto, das von Bayer übernommen wurde, und die weiteren Beklagten hätten die darin erhobenen Vorwürfe bestritten.

Tatsächlich fordern Bauern in US-Bundesstaaten wie Missouri, Arkansas und South Dakota zum Teil schon seit Monaten Schadenersatz im Zusammenhang mit Dicamba. In den Sammelklagen, die sich auch gegen die Wettbewerber BASF und DuPont richten, wird Monsanto vorgeworfen, seine Produkte trotz Warnungen in den Markt gedrückt zu haben.

Das Problem: Der Konzern liefert von Unkraut geplagten Bauern Mittel zur Abhilfe - aber nur in Verbindung mit hauseigener Saat, die durch Genmanipulation resistent dagegen ist. Diese Kombi-Lösung ist an sich schon umstritten genug. Richtig problematisch wird sie, weil das Pflanzengift auch auf Felder und in Gärten gelangt, die nicht immun dagegen sind. Immer wieder gibt es Streit zwischen US-Farmern, weil Unkrautvernichtungsmittel mit dem Wirkstoff Dicamba auf benachbarte Felder wehen und die Pflanzen dort eingehen lassen./maa/DP/nas