Zürich (awp) - Die Aktien von Emmi legen am Mittwoch im frühen Handel stark zu. Der Innerschweizer Milchverarbeiter hat vorbörslich die Umsatzzahlen 2019 veröffentlicht und dabei in Bezug auf das organische Wachstum positiv überrascht.

Die Emmi-Aktien gewinnen um 09.35 Uhr bei klar überdurchschnittlichen Volumen 4,3 Prozent auf 936,0 Franken, das Tageshoch liegt gar bei 945,50 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert derweil mit +0,4 Prozent ebenfalls freundlich.

Analysten zeigen sich von den News angetan. "Die Geschichte wiederholt sich: Auf Emmi ist beim Jahresergebnis Verlass", titelte etwa die ZKB ihren Kommentar. Die organische Umsatzentwicklung liege mit +2,2 Prozent über den Erwartungen. Und erfreulich sei, dass sämtliche geografischen Divisionen zu dieser Überraschung beigetragen hätten. Damit sei nach +2,3 Prozent 2018 erneut ein organisches Umsatzwachstum von über 2 Prozent gelungen, nachdem die Vorjahre noch klar schwächer gewesen seien (2017: +0,5%, 2016: -1,0%, 2015: -3,0%).

Bei Vontobel ist von einem "erfreulichen" organischen Wachstum die Rede, wobei vor allem darauf hingewiesen wird, dass es sich im zweiten Halbjahr beschleunigt hat. Der Broker Helvea spricht derweil von einem Wachstum, das besser als befürchtet ausgefallen sei. Angesichts der vorsichtigen Prognosen beim Halbjahresabschluss im August und des als schwierig empfundenen Handelsumfelds im Molkereibereich in Europa sowie der politischen Situation in Chile seien die Zahlen jedenfalls positiv zu sehen.

In Bezug auf die Aktienentwicklung wird vor allem auch die hohe Bewertung erwähnt. Diese sei zwar stolz, aber ihm gefielen die defensiven Stärken und das erneut bessere organische Umsatzwachstum, meint der zuständige ZKB-Analyst. Dank des guten Cashflows und der moderaten Verschuldung könne Emmi zudem das Wachstum auch durch weitere Akquisitionen unterstützen und werde wohl die Dividendenausschüttungsquote erhöhen. Der Newsflow dürfte zudem auch 2020 gut bleiben. Die Aktie wird entsprechend mit "Übergewichten" eingestuft.

Deutlich vorsichtiger gibt sich hier die UBS. Sie glaubt gar, dass der harte Wettbewerb und ein negatives Wechselkursrisiko das Ergebnis 2020 belasten könnte. Der zuständige Analyst sieht denn auch ein Abwärtsrisiko von 3 bis 5 Prozent in Bezug auf den Konsens beim EBIT. Die bisherigen Fortschritte beim EBIT seit 2016 seien jedenfalls limitiert, heisst es. Die Aktie wird denn auch mit "Sell" und Kursziel von 740 Franken bewertet. Vontobel hat derweil für die Aktie ein 'Hold', Baader Helvea ein 'Add'.

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