Zürich (awp) - Die Aktien von Geberit bekommen am Dienstag die Quittung für schwache Neunmonatszahlen und einen gesenkten Ausblick. Der Sanitätechnikkonzern steigerte zwar Umsatz und Gewinn, die Wachstumsdynamik habe aber deutlich nachgelassen. Entsprechend reduziert das Unternehmen seinen Ausblick für Umsatz und EBITDA-Marge. Am Markt kommt das nicht gerade gut an.

Gegen 9.15 Uhr sacken die Titel als mit Abstand schwächster Wert im SMI um 7,9 Prozent auf 388,60 Franken ab. Damit setzen sie ihren steilen Abwärtstrend seit Anfang Oktober im Zuge der allgemeinen Marktturbulenzen fort. Der Schweizer Leitindex gewinnt derweil 0,3 Prozent.

Geberit müsse seine Innovationskraft stärken, um in den nächsten Jahren die mittelfristigen Ziele wieder zu erreichen, heisst es in einem ersten Kommentar der Bank Vontobel. Noch seien die Margen aber auf einem hohen Niveau und der Free Cashflow sei sogar deutlich gesteigert worden, gibt Bernd Pomrehn zu bedenken. Er hält denn auch an seiner Kaufempfehlung fest, überprüft aber das Kursziel.

Die UBS ist da etwas zurückhaltender. Das Umsatzwachstum habe im dritten Quartal deutlich nachgelassen und sei quasi stagniert, so Fabian Häcki. Auch die Margen seien wohl nicht vollständig resistent gegenüber steigenden Löhnen und Rohstoffkosten oder der Währungsentwicklung. Derzeit bewertet er die Titel mit "Neutral".

Auch seine für Goldman Sachs tätige Berufskollegin Daniela Costa schlägt eher vorsichtige Töne an. Sie macht gleich in mehreren wichtigen Absatzregionen wie in Skandinavien, Grossbritannien, den Benelux-Staaten, Österreich oder Frankreich eine Wachstumsverlangsamung aus. Vor dem Hintergrund der Ergebnisenttäuschung dürfte die Aktie angesichts des hohen Bewertungsaufschlags stark negativ reagieren und die Konsensschätzungen sollten sinken.

dm/ra