Bern (awp) - Die Aktien von Givaudan sind nach Semesterzahlen im frühen Handel unter Druck geraten. Der weltgrösste Aromen- und Duftstoffhersteller ist im ersten Halbjahr 2019 zwar weiter gewachsen, verfehlte aber auf Gewinnebene die Erwartungen. Analysten sprechen denn auch von einer überraschenden Margenschwäche.

Um 9.35 Uhr geben die Givaudan-Aktien um 3,2 Prozent auf 2'675 Franken nach. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert derweil mit plus 0,3 Prozent leicht über dem Schlussstand vom Vortag.

In Analystenkreisen werden die Zahlen zum Teil als enttäuschend bezeichnet, so etwa bei Goldman Sachs. Der Betriebsgewinn (EBITDA) habe die Erwartungen um 5,2 Prozent verfehlt, noch deutlicher habe der Reingewinn darunter gelegen (-6,8%), heisst es dort. Die unerwartet schwachen Margen offenbarten einen Mangel an Preisgestaltungsmacht, meint die zuständige Analystin.

Auch der zuständige ZKB-Analyst spricht von einer enttäuschenden Margenentwicklung, was er auf die gestiegenen Rohstoffkosten, die Verwässrung durch die Naturex-Übernahme sowie Sonderkosten zurückführt. Andererseits hätten die Genfer beim organischen Wachstum mit starken 6,3 Prozent überzeugt, so der Experte weiter.

Auch bei Baader Helvea tönt es nicht ganz so negativ. So streicht der zuständige Analyst hervor, dass angesichts der jüngsten Gewinnwarnung für den Chemie-Sektor die Umsatzzahlen stark ausgefallen seien. Allerdings meint auch er, dass der Druck auf die Margen in seiner Höhe überraschend ausgefallen sei.

Und der zuständige Vontobel-Experte geht davon aus, dass die Schwäche im ersten Halbjahr mit schlechtem Timing zu tun haben könnte. Es sei derzeit sehr schwierig bei der Profitabilität den Durchblick zu haben. Eigentlich habe er erwartet, dass durch eine bessere Preisbildung die höheren Rohmaterialpreise ausgeglichen würden. Dass es bei Givaudan strukturelle Probleme gebe, glaube er jedenfalls nicht.

jl/uh