BERLIN (dpa-AFX) - Der Spitzenkandidat von CDU und CSU für die Europawahl, Manfred Weber, hat die EU-Kommission aufgefordert, das Wettbewerbsrecht den globalen Veränderungen anzupassen. Weber sagte am Dienstag in Berlin vor einer Sitzung der Unionsfraktion, eine Fusion der Technologiekonzerne Siemens und Alstom (Frankreich) müsse möglich sein, um bei der Zugtechnik einen globalen Champion zu haben, ähnlich wie bei Airbus im Flugzeugbereich.

"Wir müssen europäische Champions entwickeln gegenüber den chinesischen Wettbewerbern, die wirklich wettbewerbsfähig sind", sagte der CSU-Politiker weiter. Europa müsse hier "Stärke entwickeln, Größe entwickeln", damit es Arbeitsplätze und Technologie-Fachwissen halten könne. Das sei nötig für den wirtschaftlichen Wohlstand.

Das europäische Wettbewerbsrecht richte seine Aufmerksamkeit nur auf den europäischen Markt. Dabei seien heute schon chinesische Anbieter in Europa mit Preisen unterwegs, "die uns enorm herausfordern". "Um die Technologieführerschaft zu erhalten, müssen wir die europäischen Kräfte bündeln." Das Wettbewerbsrecht müsse sich an den globalen Bedingungen ausrichten.

Zugleich lehnte Weber Nachverhandlungen zum Brexit-Paket erneut ab. Wenn das Paket wieder aufgeschnürt werde, bestehe die Gefahr, dass nicht nur über die Grenze zwischen Irland und Nordirland neu nachgedacht werde, sondern etwa auch darüber, wie viel Geld Großbritannien für den Austritt bezahlen müsse. Was von britischer Seite vielmehr nötig sei, sei eine klare Orientierung, wie die künftige Zusammenarbeit aussehen könne./rm/DP/fba