OFFENBACH (dpa-AFX) - Siemens hält trotz des angekündigten Börsengangs der Energiesparte an seinen Schließungsplänen für den Standort in Offenbach fest. An dem vereinbarten Interessensausgleich ändere sich nichts, sagte eine Siemens-Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage. Der Konzern hatte sich im vergangenen September mit Arbeitnehmervertretern auf einen Abbau von 370 der damals 690 Stellen in Offenbach geeinigt. Der Standort soll bis September 2020 geschlossen werden.

Die verbleibenden Mitarbeiter sollen der Sprecherin zufolge bis spätestens diesen Herbst an den Siemens-Standort in Frankfurt-Niederrad wechseln. Hintergrund ist die Krise in der Kraftwerksparte. Siemens will den Bereich "Gas und Power", zu dem vor allem die kriselnde Kraftwerksparte gehört, bis September 2020 an die Börse bringen, wie der Konzern am Dienstag verkündete.

Die erste Bevollmächtigte der IG Metall Offenbach, Marita Weber, äußerte dagegen die Hoffnung, dass die Börsenpläne der Sparte bessere Möglichkeiten für ein eigenständiges Agieren bieten könnten. "Wenn diese Chancen genutzt werden, dann kann der Standort Offenbach und die Beschäftigten davon profitieren."/mar/DP/fba